Monte Paschi EZB mahnt Krisenbank zu stärkerem Abbau fauler Kredite

Die EZB dringt bei der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena auf einen beschleunigten Abbau fauler Kredite.

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Monte Paschi: EZB mahnt Krisenbank zu stärkerem Abbau fauler Kredite Quelle: dpa

Monte Paschi bestätigte am Montag den Eingang eines Schreibens, in dem eine Reduzierung der Problemdarlehen verlangt werde. Bis zum 3. Oktober solle das Institut einen neuen Geschäftsplan vorlegen, in dem der Anteil der faulen Kredite am gesamten Darlehensumfang bis 2018 auf 20 Prozent heruntergefahren und damit in etwa halbiert werden solle.

Derzeit liegt er bei 41 Prozent und ist der höchste Wert aller italienischer Geldhäuser. Eine mit der Sache vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Europäische Zentralbank habe dem Institut damit aber kein Ultimatum gestellt, sondern im Rahmen ihrer Aufsichtsaufgaben gehandelt. Die Monte-Paschi-Aktie fiel auf ein neues Rekordtief.

Ministerpräsident Matteo Renzi hatte am Sonntag in einem Fernsehinterview gesagt, für die Probleme des Instituts werde eine marktwirtschaftliche Lösung bevorzugt. Zuvor hatten mehrere italienische Tageszeitungen berichtet, dass staatliche Geldspritzen bei Italiens drittgrößter Bank anstehen könnten, weil der Anteil fauler Kredite weiter steige. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche Italien die Unterstützung des heimischen Bankensektors durch ein Garantiesystem zugesichert. Mitte April war der italienische Rettungsfonds Atlante gegründet worden, um den Krisenbanken des Landes unter die Arme zu greifen. Italienische Banken leiden unter faulen Krediten in Höhe von rund 360 Milliarden Euro. Hintergrund ist die schwache Wirtschaftslage der vergangenen Jahre.

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