Nach Devisenskandal Auch USA planen Strafen für Banken

US-Aufsichtsbehörden planen im Devisenmarkt-Skandal einen Vergleich mit internationalen Großbanken. Britische Behörden verhandeln bereits über einen solchen Vergleich, der sich auf fast 2 Milliarden Euro belaufen könnte.

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Das US-Haus JP Morgan gehört zu den Banken, die bereits mit britischen Behörden verhandeln. Quelle: Reuters

Washington/London Im Devisenmarkt-Skandal planen wie die britischen Aufsichtsbehörden auch ihre US-Kollegen einen Vergleich mit internationalen Großbanken. Mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, die Vereinbarung über die Zahlung von Geldbußen könnte bereits kommende Woche besiegelt werden.

Die US-Derivate-Aufsicht CFTC strebe eine Bekanntgabe ungefähr zur selben Zeit an wie die britische Finanzmarktbehörde FCA. Auch die US-Bankenaufsichtsbehörde OCC und die US-Notenbank (Fed) dürften hinzukommen, ergänzte ein anderer Insider. Die betroffenen Banken seien auf amerikanischer Seite nicht notwendig alle dieselben wie auf britischer Seite, es werde aber Überschneidungen geben.

CFTC, OCC und Fed lehnten Stellungnahmen ab.

Die britischen Behörden dürften sich nach einjährigen Ermittlungen mit sechs Banken auf einen Vergleich einigen, der sich auf rund 1,5 Milliarden Pfund (1,9 Milliarden Euro) summieren könnte. Es handelt sich dabei um RBS, Barclays und HSBC aus Großbritannien, UBS aus der Schweiz sowie die US-Häuser JPMorgan und Citi.

Die britischen Behörden werden Insidern zufolge bei den Banken wohl Aufsichtsversäumnisse und mögliche Verstöße gegen Marktregeln geltend machen, aber keine bewusste Manipulation des Devisenmarktes.

Dem Vergleich in den USA werde sich allerdings das dortige Justizministerium voraussichtlich nicht anschließen, hieß es in den Kreisen. Das Ministerium gehe bei seinen strafrechtlichen Ermittlungen aggressiver vor und verlange womöglich von Banken auch Schuldeingeständnisse.

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