Nach EU-Sanktionen Russlands Banken zeigen sich gelassen

Auch wenn die EU und USA schärfere Sanktionen gegen Russland beschlossen haben, zeigen sich Russlands Banken weniger besorgt: Im Bedarfsfall greife die VTB zu anderen Lösungen. Auch weitere Banken sind zuversichtlich.

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Russlands zweitgrößte Bank VTB und andere Banken des Landes machen sich weniger Sorgen um die Wirtschaftssanktionen. Quelle: ap

Moskau Die russischen Banken zeigen sich nach den von der EU und den USA verhängten Wirtschaftssanktionen gelassen. Die zweitgrößte Bank des Landes VTB erklärte am Mittwoch in Moskau, sie sei zuversichtlich, sich im Bedarfsfall mit Kapital versorgen und in andere Währungen und Märkte ausweichen zu können. Die Bank of Moscow und die Landwirtschaftsbank Russian Agricultural äußerten sich ähnlich und erklärten, sie rechneten nicht mit negativen Auswirkungen. Die russische Notenbank teilte mit, sie werde die heimischen Geldhäuser bei Bedarf stützen.

Die großen US-Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard erklärten ebenfalls, sie erwarteten keine Beeinträchtigungen in ihrem Russland-Geschäft. Die EU-Sanktionen schließen große russische Banken unter staatlicher Kontrolle vom europäischen beziehungsweise US-Kapitalmarkt aus.

Westliche Staaten werfen Russland vor, die prorussischen Separatisten in der Ostukraine in ihrem Kampf gegen die Führung in Kiew zu unterstützen. Die EU hatte sich am Dienstag erstmals auf weitreichende Exportverbote sowie Strafmaßnahmen gegen russische Banken verständigt. Die USA verboten die Ausfuhr bestimmter Güter und Technologien im Energiesektor, weitere Sanktionen betreffen Banken und Rüstungsunternehmen.

Die VTB mit Niederlassungen in New York und London erklärte daraufhin, sie sehe keine Bedrohung für die Entwicklung ihres internationalen Geschäfts. Die VTB-Tochter Bank of Moscow teilte mit, sie leide nicht unter den Sanktionen und plane nicht, sich an ausländischen Märkten Geld zu leihen. Bei der Russian Agricultural Bank hieß es, sie sei stabil und könne sich im Notfall an den russischen Staat wenden.

Der weltweit größte Kreditkartenanbieter Visa erklärte, die neuen Wirtschaftssanktionen zwängen ihn nicht zum Stop oder der Blockade von Geschäften mit russischen Finanzinstituten, die unter die Sanktionen fallen. Mastercard teilte mit, die Maßnahmen beträfen den Zugang bestimmter Banken zum US-Kapitalmarkt. „Sie haben keine Auswirkungen auf unser Geschäft.“

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