Österreichische Bank Finanzchef der Erste Group tritt ab

Der Finanzvorstand von Erste Group Manfred Wimmer geht Anfang September in Pension. Auf seinem Posten sitzt dann Andreas Gottschling, mit dem sich die österreichische Bank einen erfahrenen Risikomanager an Bord holt.

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Wimmer ist seit knapp fünf Jahren Finanzchef der Erste-Group. Quelle: Reuters

Wien Erste-Group-Finanzvorstand Manfred Wimmer verlässt die Bank überraschend nach dem Sommer. Wimmer scheide mit dem 1. September "auf eigenen Wunsch" aus dem Vorstandsteam aus und trete in Ruhestand, teilte das Sparkassenspitzeninstitut am Donnerstag mit. Seinen Posten soll nun der bisherige Risikovorstand Gernot Mittendorfer übernehmen - der wiederum vom ehemaligen Deutsche-Bank -Risikomanager Andreas Gottschling ersetzt wird.

Wimmer ist seit knapp fünf Jahren Finanzchef. Eigentlich wäre sein Vertrag noch bis Juni 2017 gelaufen. Bei großen Veranstaltungen trat er nur selten aus dem Schatten von Vorstandschef Andreas Treichl. Vielmehr hielt er sich dezent im Hintergrund. Entsprechend lobte Treichl das bescheidene Auftreten seines langjährigen Finanzmanagers sowie dessen klare analysierende Urteilsfindung. "Wir verdanken ihm wirklich sehr viel", sagte Treichl.

Ein Sprecher betonte, Wimmers Rücktritt erfolge in guten Einvernehmen. "Er hat entschieden, dass er in Pension gehen will. Er ist knapp 60 und hat seit 35 Jahren gearbeitet", sagte er. In Österreich sei das ein normales Alter, um in den Ruhestand zu gehen. Es habe keinen Streit über die Strategie oder sonstige Differenzen gegeben.

Der Vorstandsumbau bei der Erste Group kommt nur wenige Wochen nach der Ernennung eines neuen Vorstandchefs bei der Raiffeisen Bank International. Dort war der langjährige Chef Herbert Stepic zurückgetreten, nachdem seine Immobiliendeals im Steuerparadies Singapur bekanntgeworden waren. Nun führt sein Stellvertreter Karl Sevelda die Bank. Der Erste-Sprecher betonte, Wimmer habe keine derartigen Privatinvestments.

Mit dem Ex-Deutsche-Banker Gottschling holt sich die österreichische Bank einen erfahrenen Risikomanager an Bord. Nach diversen Stationen als Berater und Finanzprofessor war er von 2005 bis 2012 im Risikomanagement der größten deutschen Bank tätig. Zuletzt arbeitete er im Beratungsunternehmen McKinsey.

Auch in der tschechischen Erste-Tochter Ceska sporitelna kommt es zu einem Managementwechsel: Erste-Group-Manager Wolfgang Schopf übernimmt dort mit Anfang August den Posten als Finanzvorstand von seinem langjährigen Vorgänger Dusan Baran.

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