Online-Banking der Targobank Targobank kämpft mit IT-Störung

Kunden der Targobank berichten von falsch angezeigten Kontoständen. Die Bank arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung des Problems.

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Eine Filiale der Targobank Quelle: dpa

Kunden der Targobank berichten in sozialen Netzwerken über Störungen bei ihren Konten. Danach werden zum Beispiel Kontostände falsch angezeigt. Ein Nutzer berichtet, dass ihm 800 Euro fehlten. Das Geld dürfte aber nicht verloren sein. Wie ein Sprecher der Targobank auf Anfrage der WirtschaftsWoche sagte, handelt es sich um eine Störung bei der Informationstechnik. Die Techniker und Informatiker des Unternehmens arbeiteten derzeit mit Hochdruck an einer Lösung. Der Auslöser waren Wartungsarbeiten, der genaue Grund für die Störung sei aber noch nicht bekannt.

Die Targobank will die falschen Kontostandsanzeigen und Fehlbuchungen über die Nacht bis zum Donnerstag korrigieren. Sollten Kunden durch die Fehler Kosten zum Beispiel in Form von Überziehungszinsen entstanden sein, sagt die Bank eine Erstattung zu.

Noch kann die Targobank nicht genau sagen, wie viele ihrer insgesamt vier Millionen Kunden von der Störung betroffen sind. Es dürfte sich aber nur um einen Teil der Nutzer handeln. Die Techniker wollen über Nacht alle 1,1 Millionen Girokonten der Bank auf Fehler scannen. Wer Abweichungen bei seinem Kontostand feststellt, kann sich an die Hotline des Unternehmens wenden. Allerdings ist diese laut Targobank derzeit aufgrund vieler aktueller Anfragen überlastet. Betroffene können natürlich auch die Mitarbeiter an einem der 360 deutschen Standorte der Targobank ansprechen.

Neben Fehlbuchungen und falschen Kontoständen gibt es auch Nutzerberichte, wonach ihnen online fremde Konten angezeigt worden sein sollen. Solche Fremdanzeigen seien laut Targobank aber ausgeschlossen.

Die an Selbstbedienungsautomaten in den Filialen gezogenen Kontoauszüge können laut Targobank derzeit ebenfalls fehlerhafte Informationen über den Kontostand ausweisen. In diesen Fällen sollen sich Kunden direkt an das Personal in den Filialen wenden. Doch auch bei den Filialmitarbeitern dürften aktuelle Informationen über den Stand der Dinge erst nach und nach eintreffen.

Im September hatte auch die Deutsche Bank, Deutschlands größtes Geldhaus, mit massiven Problemen beim Onlinebanking zu kämpfen. Das Unternehmen ließ deshalb Filialmitarbeiter Sonderschichten schieben, um nach Rat suchenden Kunden zu helfen.

Bei der Commerzbank-Tochter comdirect hatte es im Juli ebenfalls eine heftige Datenpanne gegeben. Die Internetbank aus Quickborn zeigte damals nicht nur falsche Kontostände an. Comdirect-Kunden erhielten darüber hinaus ungewollt Einblicke in fremde Konten und Depots – ein Bruch des Bankgeheimnisses und ein Verstoß gegen den Datenschutz. Sparer hätten theoretisch Umschichtungen innerhalb der Vermögen der anderen Kunden vornehmen können, also zum Beispiel Buchungen zwischen Aktiendepot und Girokonto in Auftrag geben können. Überweisungen auf Konten anderer Nutzer und damit Geldabflüsse waren allerdings zum Glück nicht möglich.

Die Targobank hat sich auf Konsumentenkredite spezialisiert. Ihre Filialen finden sich daher meist in Innenstädten unweit der Fußgängerzonen mit großen Kaufhäusern. Während fast alle Banken Filialen schließen, um Geld zu sparen, baut die Targobank entgegen dem Branchentrend ihr Netz aus. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf und einer Bilanzsumme von 14,2 Milliarden Euro per Ende 2015 gehört zur französischen Bankengruppe Crédit Mutuel.

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