Paris Frankreichs größte Bank BNP Paribas hat im Sommer überraschend zugelegt. Im dritten Quartal standen unter dem Strich 1,5 Milliarden Euro Gewinn und damit elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte. Nach einer Milliardenstrafe in den USA im zweiten Jahresviertel schnitt das Geldhaus deutlich besser ab als von Analysten erwartet und schaut sich nach Übernahmezielen in Deutschland und Polen um.
Im Juni hatte BNP wegen Geschäften mit sogenannten Schurkenstaaten eine Milliardenstrafe in den USA bezahlen müssen und den höchsten Quartalsverlust ihrer Geschichte verbucht. Die USA hatten BNP wegen verbotener Geschäfte mit Iran, Kuba und dem Sudan gerügt.
Im dritten Quartal kamen BNP bessere Geschäfte im Anleihenhandel ebenso zugute wie geringere Sorgen um faule Kredite. Besser lief es auch im Investmentbanking und dem Geschäft mit Unternehmenskunden.
Gutes Wachstum berichtete BNP Paribas auch von ihrer deutschen Direktbank-Tochter Cortal Consors. Die Franzosen hatten sich im Sommer mit der Unicredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) auf die Übernahme von deren Online-Tochter DAB geeinigt. Vorstandschef Jean-Laurent Bonnafe hat nun weitere Übernahmen - sowohl hierzulande als auch in Polen - im Blick.