London Der frühere Präsident der irischen Pleitebank Anglo Irish, Sean FitzPatrick, ist vom Vorwurf des Betruges freigesprochen worden. Im Prozess in Dublin hat eine Jury den 65 Jahre alten Ex-Manager für nicht schuldig befunden. Die Anglo-Irish-Bank hatte unter anderem mit der Vergabe waghalsiger Immobilienkredite Schiffbruch erlitten und musste mit 30 Milliarden Euro aus der öffentlichen Hand gerettet werden und ist inzwischen in der Abwicklung. Die Bankenkrise führte später beinahe zum Staatsbankrott in Irland.
Konkret war FitzPatrick vorgeworfen worden, versucht zu haben, den Börsenkurs der Bank über betrügerische Geschäfte im Volumen von 619 Millionen Euro zu schönen. Der Banker soll Investoren Geld geliehen haben, um Stützungskäufe für die Bankaktien machen zu können.
Zwei weitere Ex-Manager der Bank, Pat Whelan und William McAteer, die bei der irischen Bankenkrise eine Schlüsselrolle eingenommen hatte, befand die Jury eines Dubliner Gerichts am Freitag dagegen für schuldig. Beide hatten ebenfalls auf nicht schuldig plädiert.
Die Geschworenen sind jedoch davon überzeugt, dass beide im Juli 2008 Kredite an insgesamt 16 Investoren mit dem Ziel vergeben haben, dass die Kreditnehmer mit dem Geld wieder Aktien der Bank kaufen. So sollte der Börsenkurs des wankenden Instituts illegal gestützt werden. Es ging um ein Volumen von 619 Millionen Euro. Beide hatten auf nicht schuldig plädiert.
Das Gericht wird am 28. April das Strafmaß verkünden. Die Jury hatte insgesamt 17 Stunden gebraucht, um zu einem Urteil zu kommen.