Quartalszahlen Der Goldrausch für die Banken ist vorbei

2011 lief für die Banken extrem unterschiedlich - die Spanne reicht von Rekordverlust bis Rekordgewinn. Ein Überblick.

Alle Augen auf die Bankenwerte: Die Erwartungen an der Wall Street sind alles andere als hoch. Die US-Geldhäuser blicken auf ein bestenfalls durchwachsenes Jahr 2011 zurück - und das gilt auch für das vierte Quartal. Das Klima am Kapitalmarkt war rau. Geschäftsbanken konnten das noch einigermaßen kompensieren, aber die Investmentbanken wurden hart getroffen ... Quelle: dapd
JP Morgan Chase ist die größte US-Bank und eröffnete den Reigen der Quartalszahlen: Und auch das mit Abstand gesündeste Institut konnte sich der harten Realität nicht entziehen: Der Gewinn je Aktie sank im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 3,80 Dollar. Das war praktisch genauso viel wie erwartet. Quelle: dapd
Die größten Hoffnungen hatten die Branchenbeobachter in Wells Fargo gesetzt. Das Geldhaus aus San Francisco konnte sich dem negativen Trend am ehesten entziehen. Das viertgrößte US-Institut führt eher ein Eigenleben - und das klassische Bankgeschäft mit den Hypotheken und Baufinanzierungen hilft enorm – deswegen hat es 2011 einen Rekordgewinn von 15,9 Milliarden Dollar eingefahren. Der Nettogewinn je Aktie belief sich auf 2,82 Dollar - ein Plus von 27,6 Prozent. Quelle: dapd
Sehr ähnlich ist die Situation bei der Citigroup. CEO Vikram Pandit muss immer noch viele Altlasten aus der Finanzkrise beheben. Die drittgrößte US-Bank hat im vierten Quartal 2011 weniger Gewinn eingebüßt als die Vorzeigebank JP Morgan. Er verringerte sich um elf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar (940 Millionen Euro). Je Aktie belief sich das Ergebnis auf 0,38 Dollar nach 0,43 Dollar vor einem Jahr. Damit verfehlte das Kreditinstitut die Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit 0,49 Dollar gerechnet hatten. Auf das gesamte Jahr 2011 gerechnet stieg der Gewinn um sechs Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar, Analysten hatten ein doppelt so starkes Wachstum auf 11,9 Millarden Dollar erwartet. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 3,69 Dollar, gut vier Prozent mehr als 2010. Quelle: dapd
Im vergangenen Jahr ist der Gewinn des legendären Wall-Street-Hauses Goldman Sachs regelrecht eingebrochen. Der Jahresgewinn ist um 67 Prozent auf unterm Strich 2,5 Milliarden Dollar geschrumpft. Erwartet worden war ein Rückgang von 64 Prozent. Immerhin lief es gegen Jahresende wieder etwas besser. Nachdem Goldman im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht war, verdiente die Bank im vierten Quartal unterm Strich eine knappe Milliarde Dollar. Quelle: Reuters
Die Bank of America hat im vierten Quartal einen Gewinn von zwei Milliarden Dollar verzeichnet. Der verwässerte Gewinn je Aktie habe bei 0,15 Dollar gelegen. Analysten hatten im Schnitt mit diesem Ergebnis gerechnet. Der Problemfall unter den US-Großbanken konnte dieses Ergebnis nicht nur dank milliardenschwerer Verkäufe - etwa von Anteilen an der China Construction Bank - erreichen. Im Vorjahreszeitraum hatte bei der Bank of America noch ein Fehlbetrag von 1,2 Milliarden Dollar zu Buche geschlagen. Die Einnahmen beliefen sich im vierten Quartal auf 24,9 Milliarden Dollar. Quelle: dpa
Die US-Großbank Morgan Stanley hat zwar im vierten Quartal einen Verlust verbucht, die Markterwartungen jedoch übertroffen. Einschließlich Sonderposten habe sich das Minus je Aktie auf 0,15 Dollar belaufen, teilte der Rivale von Goldman Sachs am Donnerstag mit. Den Verlust aus dem fortgeführten Geschäft bezifferte das Kreditinstitut mit 0,14 Dollar je Anteilsschein. Analysten hatten jedoch einen Fehlbetrag von 0,57 Dollar je Papier erwartet. Im Ergebnis sei eine Sonderbelastung durch die Einigung mit MBIA von 1,7 Milliarden Dollar enthalten. Dieser Vergleich mit dem Anleiheversicherer ist für die roten Zahlen verantwortlich. Die Einnahmen bezifferte das Geldhaus auf 5,7 Milliarden Dollar, was die Analystenschätzungen von 5,57 Milliarden Dollar leicht übertraf. Quelle: dpa
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