Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal 2014 einen Vorsteuergewinn von 917 Millionen Euro erzielt. Das teilte die Bank am Dienstag in Frankfurt mit. Damit lag das Institut am oberen Ende der weit auseinander reichenden Erwartungen. Unter dem Strich belief sich der Gewinn allerdings auf lediglich 238 Millionen Euro – das waren 29 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Das Institut profitierte insbesondere von einem Zuwachs beim Investmentbanking. Der Vorsteuergewinn der Sparte stieg um 17 Prozent auf 885 Millionen Euro. Das Investmentbanking habe „robuste Erträge, steigende Gewinne und ein im zweiten Quartal in Folge im Branchenvergleich starkes Ergebnis“ geliefert, sagten die Co-Vorstandschefs der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain. Der Anleihehandel entwickelte sich stabil – anders als bei vielen US-Konkurrenten.
Das Geschäftsjahr 2013 der Commerzbank
Die Bank erwirtschaftete Erträge in Höhe von 9,27 Milliarden Euro und erzielte ein operatives Ergebnis in Höhe von 725 Millionen Euro (2012: 1,17 Milliarden Euro). Der Gewinn nach Steuern betrug 78 Millionen Euro (-47 Millionen Euro im Jahr 2012).
Mit modernen Filialen und einem runderneuerten Online-Banking will die Commerzbank im Privatkundengeschäft in die Spur finden. Das operative Ergebnis der Sparte lag 2013 mit 225 Millionen Euro fast exakt auf dem Vorjahreswert. Im vierten Quartal gab es ein operatives Plus von 60 Millionen Euro (nach 25 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum).
Im Geschäft mit Mittelstandskunden ist die Commerzbank einer der wesentlichen Akteure auf dem deutschen Markt. Das operative Ergebnis schrumpfte 2013 auf 1,1 Milliarden Euro (nach 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2012). Die Risikovorsorge – Rückstellungen für vom Ausfall bedrohte Kredite – lag bei 470 Millionen Euro. Im Jahr 2012 hatten Sondereffekte zu einer Risikovorsorge nahe null geführt.
In diesem Segment ist vor allem das Engagement der Commerzbank in Polen erfasst. Die Tochter „mBank“ ist dort als Direktbank aktiv. Das operative Ergebnis lag 2013 bei 254 Millionen Euro und damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Bank Forum in der Ukraine hatte die Commerzbank 2012 bereits verkauft.
Im Segment „Corporates & Markets“ gab es einen Anstieg des operativen Ergebnisses auch wegen eines positiven Effekts bei der Bewertung eigener Verbindlichkeiten. Notieren die Anleihen von Banken an den Kapitalmärkten schwächer, hat das einen positiven Effekt auf die Bilanz – denn dann kann der Wert der Verbindlichkeiten niedriger angesetzt werden. Insgesamt kletterte das operative Ergebnis 2013 von 202 auf 778 Millionen Euro.
Im Segment „Non-Core Assets“ fasst die Bank Wertpapiere zusammen, die als Altlast aus der Finanzkrise gesehen werden oder aus der missglückten Übernahme der Immobilienbank Eurohypo stammen. Der Abbau der Positionen sei 2013 schneller voran gegangen als zunächst erhofft. Die Bestände sollten auf 125 Milliarden Euro schrumpfen – tatsächlich landete die Bank bei 116 Milliarden Euro.
Der Umsatz von Deutschlands größtem Geldhaus ging hingegen leicht um 4 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zurück. Dieses Mal gab es zudem nur kleinere Aufstockungen bei den Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Dieser Posten wird zu einer immer größeren Unbekannten in der Bankbilanz. Die Analystenschätzungen reichten deshalb auch von einem Vorsteuerverlust von fast 700 Millionen Euro bis zu einem Gewinn von gut einer Milliarde Euro. Nicht alle Experten berücksichtigen die milliardenschweren Rückstellungen in ihren Prognosen.
Die vielen Rechtsstreitigkeiten sorgen trotz der guten Zahlen weiterhin für Unsicherheit – vor allem neuerlicher Druck aus den USA. Bei der Hauptversammlung im Mai mussten die Aktionäre erfahren, dass Deutschlands größte Bank in rund 6000 Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist. Die US-Notenbank Fed als Aufseher bemängelte regulatorische Berichte der Bank, der US-Senat rügte, das Institut habe Hedgefonds bei der Vermeidung von Steuerzahlungen von mehreren Milliarden Dollar geholfen.
Im Mai/Juni besorgte sich die Bank bei einer erneuten Kapitalerhöhung 8,5 Milliarden Euro frisches Geld – auch um für weitere Rückschläge gewappnet zu sein. Mancher Experte befürchtet jedoch, dass selbst das nicht ausreichen wird, um die Bank zu stabilisieren.