Rekordzahlen Wüstenrot verkauft so viele Verträge wie nie

Die Bausparkasse hat ihr Neugeschäft im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent gesteigert. Mit einer Bausparsumme von 12,2 Milliarden Euro erreichte Wüstenrot damit ein neues Rekordnivau.

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Die Wüstenrot-Zentrale in Ludwigsburg. Die Bausparkasse hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekord aufgestellt: Sie hat so viele Verträge verkauft wie noch nie. Quelle: dpa

Stuttgart Deutschlands zweitgrößte Bausparkasse Wüstenrot hat im vergangenen Jahr so viele neue Verträge abgeschlossen wie nie zuvor. Zum fünften Mal in Folge sei das eingelöste Neugeschäft gestiegen, teilte die Tochter des Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische am Freitag mit. Mit einem Zuwachs um 3,4 Prozent sei 2012 eine Bestmarke von 12,2 Milliarden Euro Bausparsumme erzielt worden. Nach eigenen Berechnungen habe Wüstenrot damit den Marktanteil leicht ausgebaut. Das Brutto-Neugeschäft – einschließlich der noch nicht eingezahlten Verträge – habe im vergangenen Jahr bei rund 15,3 Milliarden Euro auf dem Rekordniveau des Vorjahres stagniert.

Wüstenrot ist in den vergangenen Jahren vor allem über Zukäufe gewachsen, zum Jahreswechsel 2012/13 wurden die Verträge der im Jahr 2010 erworbenen Allianz Dresdner Bauspar integriert. Zwei Jahre zuvor war die Vereinsbank Victoria Bauspar AG eingebunden worden. Außer über den eigenen Vertrieb verkauft Wüstenrot seine Bauspar-Produkte unter anderem über die Commerzbank, die 2012 ein Bausparvolumen von knapp zwei Milliarden Euro beisteuerte. Schlechter als 2011 lief im vergangenen Jahr das Baufinanzierungs-Geschäft bei Wüstenrot: Die Summe der neu vermittelten Kredite sei auf vier von 4,4 Milliarden Euro gesunken. Die Profitabilität des Neugeschäfts sei aber deutlich gesteigert worden, sagte Vertriebsvorstand Bernd Hertweck.

Der Marktführer im deutschen Bauspargeschäft, Schwäbisch Hall, vertreibt seine Policen vor allem über die Volks- und Raiffeisen-Bankgruppe. Der Branchenführer will am Dienstag Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr bekanntgeben. Die Bausparkassen haben wie die Versicherer mit der derzeitigen Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten zu kämpfen: Sie geraten in Schwierigkeiten, die garantierten Renditen zu verdienen. Viele Kunden halten bei den Bausparkassen noch Verträge mit hohen Zinssätzen von 3,5 bis fünf Prozent aus den 1990er Jahren. 1997 lag der Guthabenzins auf Bausparguthaben noch bei durchschnittlich 3,12 Prozent, 2012 gerade noch bei 1,15 Prozent.

Wüstenrot hatte daher wie andere Bausparkassen in einer umstrittenen „Beratungsoffensive“ versucht, Kunden vor dem Jahresende zur Kündigung hochverzinslicher Verträge zu bewegen, was bei Verbraucherschützern auf Proteste stieß. Die Bausparkassen verwalten insgesamt einen Vertragsbestand von 786 Milliarden Euro.

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