Santander-Chef Emilio Botin ist tot

Emilio Botin, Vorsitzender der spanischen Banco Santander, ist gestorben. Er wurde 79 Jahre alt. Botin erlitt in der Nacht zu Mittwoch einen tödlichen Herzinfarkt. Sein Amt wird voraussichtlich seine Tochter übernehmen.

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Emilio Botin ist tot Quelle: dpa

Emilio Botin ist im Alter von 79 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Dies berichtet die spanische Zeitung "El Pais" unter Berufung auf die Banco Santander, deren Vorsitzender Botin war. Der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigte ein Santander-Sprecher inzwischen, dass Botin in der Nacht auf Mittwoch zu Hause einen Herzinfarkt erlitten habe.

Man bedauere, den Tod des Vorsitzenden zu verkünden, hieß es in einer Mitteilung der Bank. Ein Ausschuss werde sich noch am Mittwoch zusammensetzen, um einen Nachfolger zu bestimmen. Erste Medienberichte deuten darauf hin, dass Botins Tochter Ana Patricia sein Amt übernehmen wird. Sie sitzt derzeit im Chefsessel der britischen Tochter Santander UK.

Emilio Botin war bereits in dritter Generation Präsident der Banco Santander. Er trug in seiner 28 Jahre dauernden Amtszeit maßgeblich dazu bei, dass die Santander nach Börsenwert zur größten Bank der Eurozone aufstieg. Botins Urgroßvater gehörte im Jahr 1857 im spanischen Seebad Santander zu den neun Gründungsmitgliedern der Bank. 1986 wurde Emilio Botin Vorsitzender der Bank. Er steckte mehr als 70 Milliarden Dollar in den Ausbau des Geldhauses und expandierte über die spanische Grenze hinaus etwa nach Brasilien und Deutschland. Botin steuerte die Banco Santander ohne staatliche Geldspritzen durch die Finanzkrise.

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy sagte, der Tod Botins sei für ihn "ein Schlag" und "eine Überraschung". Er habe sich noch vergangene Woche mit ihm getroffen, und da schien alles "in Ordnung" zu sein. Er drückte der Familie Botins sein Mitgefühl aus und sandte ihnen eine "große Umarmung" zu. Emilio Botin sei ein "großer Botschafter Spanien" gewesen.

Botin hinterlässt seine Frau Paloma O'Shea und sechs Kinder.

Die Großbank Santander hatte zuletzt im zweiten Quartal überraschend viel verdient: Der Nettogewinn stieg auf 1,45 Milliarden Euro. Weltweit hat sie mehr als 100 Millionen Kunden und 186.000 Mitarbeiter. Infolge der Todesnachricht sanken die Santander-Papiere am Mittwochvormittag um 1,8 Prozent.

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