Schweizer Großbank Credit Suisse beschleunigt Geschäftsabwicklung

Die Schweizer Großbank Credit Suisse will den Ausstieg aus defizitären Geschäften beschleunigen. Vor allem sind Teile des Investmentbankings betroffen. Das Geschäft mit reichen Privatkunden will die Bank dafür ausbauen.

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Die Credit Suisse drückt bei der Geschäftsabwicklung aufs Tempo. Die Bank will aus defizitären Geschäften so schnell wie möglich aussteigen. Quelle: Reuters

Zürich Credit Suisse beschleunigt den Ausstieg aus defizitären Geschäften. Die Schweizer Großbank will die Bilanz in den nicht strategischen Einheiten stärker zurückfahren als vor gut zwei Monaten angekündigt, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Der Schritt betrifft vor allem Teile des Investmentbankings wie das Geschäft mit Zinsprodukten, das angesichts der strengeren Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden kaum mehr rentabel betrieben werden kann. „Es gibt eine ganze Reihe von Verlustgeschäften, die wir so schnell wie möglich abwickeln wollen“, sagte Finanzchef David Mathers in einer Telefonkonferenz. Die frei gewordenen Mittel sollen in das Geschäft mit reichen Privatkunden fließen.

Im Oktober hatte Credit Suisse neue Einheiten für Geschäfte geschaffen, die aufgegeben werden sollen. Am Dienstag legte die Bank nun finanzielle Eckwerte zu diesen Einheiten und zum Kerngeschäft offen. Auf das Konzernergebnis hat die neue Berichterstattungsstruktur keinen Einfluss.

Gleichzeitig teilte die Bank mit, dass die nicht strategischen Einheiten stärker schrumpfen sollen als bisher geplant. So will Credit Suisse die in diesen Geschäften gebundene Bilanzsumme und einigen darüber hinausgehenden Positionen bis 2015 um drei Viertel auf 26 Milliarden Franken senken. Bisher hatte die zweitgrößte Bank der Schweiz einen Rückgang der sogenannten Leverage Exposure auf lediglich 59 Milliarden Franken angepeilt. Konzernweit hat sich Credit Suisse langfristig einen Wert von 1070 Milliarden Franken (865 Milliarden Euro) vorgenommen.

Mit dem Ausstieg aus den kapitalintensiven Geschäften dürfte auch der Gewinn der Großbank anziehen. In den ersten neun Monaten 2013 stand einem Vorsteuergewinn von 5,7 Milliarden Franken im Kerngeschäft ein Verlust von fast 1,7 Milliarden Franken im nicht strategischen Geschäft gegenüber. „Wenn wir aus diesen verlustbringenden Geschäften aussteigen, sollte sich die Profitabilität der Credit Suisse wesentlich verbessern“, sagte Mathers. „Was wir beweisen müssen, ist dass wir die Verluste so schnell wie möglich reduzieren und gleichzeitig wachsen können.“

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