Trotz Belastungen durch Zinstief Sparkassen mit Milliardenüberschuss

Krise wegen des Zinstiefs? Zumindest bei den deutschen Sparkassen sieht es danach nicht aus. Zwar heißt es die zunehmende Belastung mache es für die Institute schwieriger, der Milliardenüberschuss bleibt aber stabil.

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Deutschlands beste Sparkassen – aus Kundensicht
Platz 10 – Stadtsparkasse AugsburgSo schlimm wie dieser zerstörte Schriftzug andeutet, ist es um das Ansehen der Stadtsparkasse Augsburg nicht bestellt. Im Gegenteil: Das Geldhaus erreicht mit einer Gesamtwertung von 3,62 Punkten Platz zehn der Rangliste, die das Bewertungsportal WhoFinance erhoben und die „Bild am Sonntag“ veröffentlicht hat. Ein Punkt bedeutet im Ranking eine miese Beratung, fünf Punkte sind die Bestnote. Die Ergebnisse der Stadtsparkasse Augsburg im Detail: Altersvorsorge (3,85), Geldanlage (3,88), Baufinanzierung (3,88), Konto & Kredit (3,84). Quelle: DPA
Platz 9 – Sparkasse MainzDas Rheinufer in Mainz: Mit ihren Bewertungen kann sich das Geldinstitut ebenso sehen lassen. Die Gesamtbewertung von 3,65 Punkten setzt sich zusammen aus Altersvorsorge (3,98), Geldanlage (4,17), Baufinanzierung (4,03), Konto & Kredit (3,83). WhoFinance hat mehr als 300.000 Bewertungen in der Datenbank. Für das Ranking wurden dabei Banken mit mindestens zehn bewerteten Filialen und 500 Bewertungen berücksichtigt. Quelle: DPA
Platz 8 – Nassauische SparkasseDie Nassauische Sparkasse hat ihren Hauptsitz in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden – und schiebt sich mit einer Bewertung von 3,65 Punkten nur knapp am Sparkasse-Nachbarn aus Mainz vorbei. Die Teilbewertungen: Altersvorsorge (3,82), Geldanlage (3,83), Baufinanzierung (3,78), Konto & Kredit (3,82). Hierbei sei angemerkt: Die Gesamtnote ist nicht gleich dem Durchschnitt der Teilnoten. In die Gesamtnote fließt auch die allgemeine Bewertung der Bank ein, da nicht jeder Kunde eine präzise Teilbewertung abgibt. Quelle: PR
Platz 7 – Sparkasse DortmundEine von zwei Sparkassen aus dem Ruhrgebiet unter den Top-Sparkassen: Die Sparkasse Dortmund erreicht eine Gesamtwertung von 3,69 Punkten. Die Teilbewertungen: Altersvorsorge (3,74), Geldanlage (3,68), Baufinanzierung (3,69), Konto & Kredit (3,72). Quelle: DPA
Platz 6 – Sparkasse BielefeldKnapp vor Dortmund kommt Bielefeld: Die dortige Sparkasse wird von ihren Kunden häufig weiterempfohlen. Die Teilbewertungen: Altersvorsorge (3,87), Geldanlage (3,83), Baufinanzierung (3,82), Konto & Kredit (3,87). Quelle: DPA
Platz 5 – AachenDer Aachener Kaiserdom: Die Sparkasse der Stadt an der Grenze zu Belgien überzeugt viele Kunden. Die Gesamtbewertung liegt bei 3,72 Punkten. Besonders mit der Geldanlage scheinen die Bewertenden bei WhoFinance zufrieden: Altersvorsorge (3,89), Geldanlage (3,95), Baufinanzierung (3,80), Konto & Kredit (3,86). Quelle: DPA
Platz 4 – BW BankDie Baden-Württembergische Bank erreicht eine Gesamtwertung von 3,77 Punkten und schrammt damit knapp am Treppchen vorbei. Die Einzelwertungen: Altersvorsorge (3,99), Geldanlage (4,00), Baufinanzierung (3,97), Konto & Kredit (3,94). Quelle: DPA

Deutschlands Sparkassen haben trotz zunehmender Belastungen aus dem Zinstief im vergangenen Jahr ihren Überschuss stabil bei 2,0 Milliarden Euro gehalten. Der Vorsteuergewinn lag mit 4,8 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahreswert von 4,9 Milliarden Euro, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch in Frankfurt bilanzierte. Sowohl die Kundeneinlagen als auch das Kreditvolumen legten zu. Die Ergebnisse beziehen sich auf 403 Institute, vor Jahresfrist waren es noch 413. Inzwischen ist die Zahl der öffentlich-rechtlichen Institute weiter gesunken: Mitte Februar 2017 gab es bundesweit noch 396 Sparkassen.

Die Sparkassen in Deutschland wollen ihren Privatkunden Strafzinsen nach wie vor ersparen. „Negativzinsen für Sparer sehe ich ... weiterhin nicht“, sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon am Mittwoch laut Redetext in Frankfurt. „Die Sparkassen wollen einen solchen Schritt nicht und stemmen sich mit ganzer Kraft dagegen - auch zu Lasten der eigenen Ertragslage.“

Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt von Kreditinstituten 0,4 Prozent Strafzinsen für Geld, das bei der Notenbank geparkt wird. Die Kosten dafür geben viele Banken seit geraumer Zeit an Unternehmen oder große Investoren wie Fonds weiter. Auch viele Kommunen sehen sich inzwischen mit „Verwahrentgelten“ ihrer Hausbank konfrontiert.

„Die Belastungen durch weitere Zinseinbußen und mögliche höhere Wertberichtigungen werden in den nächsten Jahren steigen“, prognostizierte Fahrenschon. Darauf müssten die Institute Antworten finden. Kosten müssten verringert werden - auch über einen „sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen“. Beim Thema Gebühren sei eine „verursachungsgerechte Bepreisung von Leistungen“ angezeigt, bekräftigte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). „Wir müssen die Spielräume nutzen, die der Markt zulässt.“

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