UBS Schweizer Großbank kommt ungeschadet durch Devisen-Sturm

Die Entkoppelung des Schweizer Franken vom Euro sorgte am Devisenmarkt für Turbulenzen. Die Schweizer Großbank UBS hat diese Phase gut überstanden und kaum Handelsverluste erlitten. Die Aktionäre reagieren erfreut.

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Logo der Schweizer Großbank an einem Gebäude der Bank. Die Entkoppelung des Schweizer Franken hat die UBS problemlos überstanden. Quelle: Reuters

Zürich Die Großbank UBS hat die Kapitalmarkt-Turbulenzen nach der Abschaffung des Euro-Mindestkurses ohne Blessuren überstanden. „UBS hat in ihrem Handelsgeschäft insgesamt keine negativen Erträge im Zusammenhang mit dieser Ankündigung verzeichnet“, teilte die größte Schweizer Bank am Freitag mit. UBS ist einer der größten Devisenhändler der Welt. Auch der Lokalrivale Credit Suisse und die Bank Julius Bär hatten schon erklärt, die Wechselkursschwankungen ohne nennenswerte Handelsverluste überstanden zu haben.

Nachdem die Schweizer Notenbank in der vergangenen Woche den Kampf gegen eine Franken-Aufwertung aufgegeben und ihre Eurokäufe am Devisenmarkt eingestellt hatte, sackte der Euro in kurzer Zeit von 1,20 Franken auf unter einen Franken. Auch der Dollarkurs ging zurück. Eine Reihe kleinerer Devisenhandelsfirmen gerieten in Schieflage oder musste wie der Schweizer Broker Swissquote Rückstellungen für mögliche Verluste vornehmen. Mit umgerechnet 9,2 Billionen Dollar war das Handelsvolumen am Devisenmarkt am Donnerstag der vergangenen Woche fast doppelt so hoch wie sonst an einem durchschnittlichen Handelstag. Zuletzt notierte der Euro bei knapp unter 0,99 Franken.

Einzelne Analysten hatten zunächst nicht ausschließen wollen, dass Devisenhandelsverluste eine Sonderausschüttung von 0,25 Franken je Aktie gefährden könnten. Diese hatte die UBS im Zusammenhang mit dem Umbau der Rechtsstruktur in Aussicht gestellt. Diese Spekulationen entkräftete die Bank nun mit dem Hinweis, das für dies Kapitalrückzahlung nötige Geld sei im vierten Quartal vollständig zurückgestellt worden. Dadurch habe sich das harte Kernkapital um rund eine Milliarde Franken reduziert.

UBS-Aktionäre erfreut

Gleichwohl peilt die Bank weiterhin eine harte Kernkapitalquote von 13 Prozent an. Wenn die Quote, die Ende September bei 13,7 Prozent lag, weiterhin erfüllt wird, will UBS die Hälfte des Gewinns an die Aktionäre ausschütten. In vergangenen Jahren hatte die Bank ihre Aktionäre knapp gehalten und Gewinne zum Aufbau von Eigenkapital verwendet. Die UBS-Aktie zog an der Börse knapp ein Prozent an, während die Titel der Credit Suisse 1,6 Prozent nachgaben.

Daneben nahm die Bank bei ihren Bonus-Plänen Änderungen bei der Verbuchung vor. Aufgeschobene Bonus-Zuteilungen im Rahmen des sogenannten Deferred Contingent Plan (DCPP) werden neu als zusätzliches Kernkapital (AT1-Kapital) verbucht. UBS plant, in den nächsten fünf Jahren DCCP-AT1-Kapital von etwa 2,5 Milliarden Franken aufzubauen. Im Rahmen des seit 2012 gültigen Plans erhalten UBS-Mitarbeiter, die mehr als 300.000 Franken oder Dollar verdienen, 40 Prozent ihrer Erfolgsprämien in Form von fiktiven Anleihen. Die werden nur dann verzinst, wenn die Bank einen Gewinn macht. Sie verfallen, wenn ein Angestellter gegen Regeln und Vorschriften verstößt.

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