Übernahme durch BNP Paribas DAB Bank und Consors können mit Integration starten

Die Übernahme der DAB Bank durch die BNP Paribas ist perfekt. Bis Mitte 2016 wollen die Unternehmen die Integration abschließen. Die französische Großbank sieht sich nun als größten Online-Broker Deutschlands.

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BNP Paribas hatte der HypoVereinsbank ihren Anteil von 81,4 Prozent an der DAB Bank für 354 Millionen Euro abgekauft. Durch Zukäufe an der Börse haben die Franzosen den Anteil auf 91,7 Prozent ausgebaut. Quelle: Reuters

Frankfurt Die französische Großbank BNP Paribas sieht sich nach dem Kauf der Münchener DAB Bank nun als größter Online-Broker in Deutschland. Die DAB und die schon seit 2002 zu BNP Paribas gehörende Consorsbank übertrumpfen nun zusammen nach der Zahl der Transaktionen den Rivalen Comdirect. Seit Mittwoch ist die Übernahme perfekt, wie die beteiligten Firmen am Mittwoch mitteilten. Ob und wie die DAB Bank mit ihren 700 Mitarbeitern an den etwas größeren bisherigen Rivalen Consorsbank aus Nürnberg angedockt werden soll, sei aber noch offen. „Dieser Teil der Arbeit fängt jetzt erst an“, sagte ein Consors-Sprecher. München und Nürnberg blieben aber als Standorte erhalten. Das sei der Belegschaft auf Mitarbeiterversammlungen zugesagt worden. Die Integration solle bis Mitte 2016 abgeschlossen sein.

Cortal Consors war erst vor einer Woche in Consorsbank umbenannt worden. Dahinter steht der Plan von BNP Paribas, die bisher vor allem als Internet-Broker bekannte Tochter zu einer kompletten Online-Bank weiterzuentwickeln. Sie folgt damit dem Beispiel der Commerzbank-Tochter Comdirect. Unter den deutschen Online-Banken rangieren Consorsbank und DAB zusammen mit rund 1,4 Millionen Kunden bisher nur auf Platz fünf, hinter ING-DiBa, der BayernLB-Tochter DKB und Comdirect. „Dank der gemeinsamen Kundenbasis schließen wir zu den Top drei der Online-Banken des Landes auf“, erklärte BNP-Deutschland-Chef Camille Fohl.

DAB und Consorsbank gemeinsam kommen auf 17 Milliarden Euro Kundeneinlagen und verwalten ein Depotvolumen von 47 Milliarden Euro. In Österreich solle die DAB-Bank-Tochter direktanlage.at ebenfalls zu einer kompletten Bank ausgebaut werden.

Die seit 15 Jahren börsennotierte DAB Bank verschwindet zudem bald vom Kurszettel. BNP Paribas hatte der HypoVereinsbank ihren Anteil von 81,4 Prozent an der DAB Bank für 354 Millionen Euro abgekauft. Durch Zukäufe an der Börse und ein Kaufangebot an die übrigen DAB-Aktionäre haben die Franzosen den Anteil auf 91,7 Prozent ausgebaut. Das erlaubt es BNP nun, die restlichen Anteilseigner zwangsweise abzufinden. Im Zuge einer Übernahme reichen 90 Prozent für einen Squeeze-Out. Insgesamt dürfte BNP die Übernahme damit rund 435 Millionen Euro kosten.

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