War Bank Austria zu billig? Prozess gegen UniCredit nimmt wieder Fahrt auf

Ehemalige Aktionäre der HypoVereinsbank klagen gegen UniCredit: Sie halten die Abfindung, die beim Verkauf der Bank Austria gezahlt wurde, für zu gering. Nun hat das Gericht ein neues Gutachten angefordert.

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Ex-Anteilseigner der HypoVereinsbank halten die Abfindungszahlung der UniCredit für die Bank Austria für zu niedrig. Quelle: REUTERS

Das Verfahren ehemaliger Aktionäre der HypoVereinsbank gegen die italienische Großbank UniCredit nimmt wieder Fahrt auf. Der am Landgericht München für das Verfahren zuständige Richter Helmut Krenek hat die Wirtschaftsprüfer Andreas Creutzmann und Christian Aders damit beauftragt, ein neues Gutachten zum Wert der Bank Austria und weiterer ehemaliger HVB-Töchter zu verfassen. Das zwölfseitige Schreiben liegt der WirtschaftsWoche vor.

In dem Verfahren geht es darum, ob UniCredit den ehemaligen HVB-Aktionären genug für ihre Anteile an der Bank Austria bezahlt hat. UniCredit hatte der HVB die Bank Austria und ihre Osteuropatöchter zum Stichtag 25. Oktober 2006 für 13 Milliarden Euro abgekauft. Die Ex-Aktionäre halten das für zu wenig und argumentieren, dass UniCredit sie dadurch beim Squeeze-Out 2008 um eine höhere Abfindung geprellt habe. Sollten die Gutachter zu dem Ergebnis kommen, dass UniCredit deutlich zu wenig gezahlt hat, drohen der Bank Belastungen in Milliardenhöhe.

Richter Krenek hat den Gutachtern eine lange Liste detaillierter Fragen mit auf den Weg gegeben. Dabei geht es auch darum, dass Planannahmen der UniCredit deutlich von den tatsächlichen Ergebnissen abwichen. So erzielte die Bank Austria 2006 ein Ergebnis von 3,1 Milliarden Euro, UniCredit ging bei der Bewertung aber nur von 1,7 Milliarden aus.

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