Wegen Zinsmanipulation Fannie Mae verklagt Deutsche Bank

Die Rechtsstreitigkeiten bei der Deutschen Bank nehmen kein Ende, jetzt wird das Institut vom US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae verklagt. Anleger trennten sich daraufhin von der Bank-Aktie.

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Das Firmenlogo des verstaatlichten Immobilienfinanzierers Fannie Mae. Quelle: REUTERS

Der verstaatlichte Immobilienfinanzierer Fannie Mae hat in den USA Klage gegen die Deutsche Bank sowie acht weitere internationale Großbanken eingereicht. Das Institut wirft den Banken unerlaubte Zusammenarbeit zur Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor vor. Fannie Mae fordert insgesamt mehr als 800 Millionen Dollar an Entschädigung. Die Deutsche Bank-Aktie rutschte daraufhin nach Handelsbeginn um mehr als einen Prozent ins Minus (Stand: 11:10 Uhr).

Die Firma erklärte in der 71 Seiten umfassenden Klageschrift, dass ihr durch die gefälschten Libor-Berechnungen Schaden entstanden sei. Von den Interbanken-Zinssätzen hängen weltweit Geschäfte im Volumen von mehr als 300 Billionen Dollar ab. Die Klage richtet sich - neben der Deutschen Bank - gegen die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse sowie gegen Barclays, Rabobank, Royal Bank of Scotland und die US-Institute Bank of America, Citigroup und JPMorgan Chase. Alle neun Banken lehnten eine Stellungnahme dazu ab.

In dem Skandal um manipulierte Zinsen laufen die Ermittlungen weltweit. Er hat bereits einigen Bankern den Job gekostet, auch Geldstrafen wurden schon gezahlt. Zuletzt erklärte sich die Rabobank im Rahmen eines Vergleichs zur Zahlung von 774 Millionen Euro bereit.

Das Schwesterinstitut Freddie Mac hatte im März eine ähnliche Klage eingereicht. Es fordert von mehr als einem Dutzend Banken Entschädigungen in nicht präzisierter Höhe. Die beiden Platzhirsche Fannie Mae und Freddie Mac gerieten nach dem Platzen der Immobilienblase ins Straucheln und mussten vom Staat aufgefangen werden, was den US-Steuerzahler Milliarden kostete. Die Firmen sollen längerfristig abgewickelt werden.

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