Die versteckten Zusatzgebühren sind eine Geschichte für sich. So verlangt die Hypo Vereinsbank zum Beispiel sieben Euro, wenn die Karte gesperrt wird, die Targo Bank 7,50 Euro. Das ist nicht nur recht teuer, sondern auch noch unzulässig: Banken sind durch den Gesetzgeber dazu verpflichtet, die Karten im gegebenen Fall zu sperren (Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf).
Nun hat Oma Hanne aber noch immer nicht ihre Küche bekommen. Auch bei der Santander Consumer Bank prallte sie an der Altersgrenze ab. Das will die Bank aber nicht so direkt sagen, sie behauptet, die Oma würde über zu wenig Sicherheiten verfügen – dabei fließt ihre Rente jeden Monat, wie es im Film heißt, „sicherer als jedes Gehalt“. In Wirklichkeit geht es aber auch hier nur um Hannes 76 Jahre. Die Partnerversicherung der Bank hat nämlich eine Altershöchstgrenze, und die liegt bei 70 Jahren. Einziger Ausweg bei Santander wäre eine Eins-zu-Eins-Absicherung: Wer also 4000 Euro möchte, muss bereits 4000 Euro vorweisen können.
Als sich Oma Hanne schon auf offenem Feuer kochen sieht, gibt es bei Santander dann doch noch den entscheidenden Tipp: Sie solle es doch mal direkt im Baumarkt versuchen. Und tatsächlich: Bei „Obi“ gibt der Berater Omas Daten ein, und zack: der Kredit ist bewilligt. Durch ein Angebot sogar zu null Prozent Zinsen – diese übernimmt der Baumarkt. Doch die Freude hat auch hier einen gewichtigen Haken: Oma Hannes Sicherheiten werden überhaupt nicht kontrolliert, der Kredit kommt ohne besondere Prüfung der Verhältnisse zustande. „Obi“ interessiert nicht einmal Omis Einkommen. Der Verbraucherschutz bleibt so auf der Strecke.
Die Partner-Bank von Obi ist dabei übrigens – Santander. Warum der Kredit im Baumarkt im Gegensatz zur Bank-Filiale so problemlos klappt, erklärt das Geldinstitut so: Küchenfinanzierungen im Baumarkt seien ein Massengeschäft, einzelne Kreditausfälle wären da aus geschäftspolitischen und wirtschaftlichen Gründen leichter zu verkraften.
Nicht nur Omas wären auf der Suche nach einem geeigneten Kredit bei den getesteten Geldinstituten aufs Glatteis geraten: Wer den Worten der Bank-Berater bereitwillig glaubt, findet sich hinterher oftmals mit dem falschen Produkt in der Tasche auf dem Heimweg wieder. In jedem der gezeigten Beispielen mutierten die Berater in Sekundenschnelle zu Verkäufern, die dem Kunden konsequent andere Produkte aufschwatzen wollten als der eigentlich wollte.
Die beworbenen Kredite dienten dabei nur einem: der Bank. Wer hier nicht gerade einen Finanzexperten im Ohr hat, sollte sich eine vorschnelle Unterschrift genau überlegen. Die Banken und ihre Mitarbeiter haben in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt – der Test von hat deutlich „Wiso“ gezeigt, warum.