BVB-Chef Watzke "Wir werden Spieler abgeben"

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Sie zielen damit auf Clubs wie Wolfsburg mit Sponsor Volkswagen, Bayer Leverkusen oder Dietmar Hopps TSG Hoffenheim?

Ja, Werksvereine wie Wolfsburg profitieren in Deutschland von der zentralen Verteilung der TV-Einnahmen, besitzen aber sonst keine sehr große Erlösstärke. Die haben nicht die großen Umsätze durch Merchandising oder Tickets, weil sie weniger Fans haben. Trotzdem leistet sich Wolfsburg einen der teuersten Kader der Liga. Financial Fairplay wird das ändern.

Was bedeutet das für Wolfsburg?

Die müssen die Kosten den Erlösen anpassen. Die UEFA wird in Zukunft sehr genau hinschauen, ob Sponsorverträge nach marktüblichen Kriterien gerechnet sind. VW könnte dann nicht sagen: Wir zahlen jetzt dem VfL 40 Millionen Euro für Trikotwerbung.

Gelingt Wolfsburg das nicht, droht ihnen der Abstieg?

Ja, das ist ja keine Schande. Bayern München hat in der zweiten Liga angefangen, und der BVB hat dort auch schon gespielt. Wolfsburg muss einfach mehr Erlöse generieren. Die Knochenarbeit, die wir jede Woche machen, kommt dann auf diese Clubs auch zu.

2011 schreibt die Liga die TV-Rechte ab 2012/13 neu aus, einzelne Vereine verlangen bereits hohe Einnahmesteigerungen – wo sollen die herkommen?

Mehr als die Frage, ob wir nun drei oder fünf TV-Millionen mehr erzielen, treibt mich die gerechte Verteilung dieser Einnahmen um. Da muss sich etwas ändern.

Sie fordern, dass nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch weiche Faktoren wie der Markenwert von Vereinen einfließen sollen in den Verteilschlüssel, berechnet etwa nach der Zahl der Fans. Auf viel Gegenliebe stieß Ihr Modell in der Liga allerdings nicht.

Diejenigen, die den größten Input an Einnahmen und Fans in die Liga geben, sollten auch einen größeren Output bekommen. Jeder Club müsste sich dann darum bemühen, zu einer Marke zu werden. Das täte der gesamten Liga gut. Unser Modell liegt beim Vorstand der DFL, der wird darüber entscheiden.

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