Coffeeshops Koffeinschock der Kaffeebars

Kaffee-Mix-Getränke erfreuen sich wachsender Beliebtheit, die Städte sind gepflastert mit den Filialen der großen und kleinen Kaffeeketten. Der Markt für die Coffeeshops ist allerdings hart umkämpft.

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Starbucks-Kaffeebecher Quelle: REUTERS/Joel Boh

Espresso mit viel Milch, wenig Milch, Milchschaum, Karamelsirup oder "Walnut-Flavor" – der Kaffee in allen erdenklichen Varianten und Größen hat mit den Coffeeshops längst die deutschen Innenstädte erobert und  den jahrzehnte lang favorisierten Filterkaffee abgelöst. Schilder mit „Draußen nur Kännchen“ gehören der Vergangenheit an. Stattdessen herrscht Self-Service an den riesigen Tresen der Coffeeshops von Starbucks und Co.. Kaffeeliebhaber haben die Qual der Wahl: Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato und dann vielleicht noch mit ein bisschen Vanille-, Haselnuss- oder Karamel-Geschmack? Kaffeetrinken ist längst auch für Jugendliche eine beliebte Freizeitbeschäftigung geworden. Laut einer Online-Umfrage von Elitepartner würden über 73 Prozent der Befragten bei ihrem ersten Date Kaffee trinken gehen.

Der Konkurrenzdruck bei Starbucks, World Coffee oder McCafé ist allerdings groß, der Markt für Kaffeebars in den Innenstädten weitestgehend gesättigt. Den rauen Wind im Kaffeemarkt bekamen zuletzt Balzac Coffee und die World Coffee Company zu spüren. Mitte Juli schlossen sie sich zur Balzac Coffee Company zusammen.

Eiliger Engel im Logo

Die Balzac Coffee GmbH wurde ursprünglich 1998 von Vanessa Kullmann gegründet. Die damals erst 24-Jährige wollte eine Kette nach dem Vorbild von Starbucks errichten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten zählt die Kette inzwischen 30 Filialen, darunter 18 in Hamburg, vier in Hannover und eine in Lübeck. Damit ist Balzac hauptsächlich auf dem norddeutschen Kaffeebarmarkt aktiv. Die Kaffeekette betreibt außerdem eine eigene Bäckerei. Die Cafés mit dem Roller fahrenden Engel im Logo mussten 2009 allerdings laut elektronischem Bundesanzeiger einen Verlust von 350.000 Euro hinnehmen und je einen Laden in Berlin, Lübeck und Hamburg schließen. Der Gesamtumsatz sank um sechs Prozent von 15,39 Millionen Euro auf 14,46 Millionen Euro. Von den insgesamt 30 Filialen wird keine als Franchise-Laden geführt.

World Coffee wurde ein Jahr früher als erster Coffeeshop Deutschlands ebenfalls in Hamburg gegründet. Das Unternehmen bietet Kaffeespezialitäten im mittleren Preissegment an. Mit meist schlichter Einrichtung wirken die Cafés etwas weniger plüschig als bei Starbucks. Die 28 Kaffeebars sind deutschlandweit verteilt. 2002 musste das Unternehmen nach einer zu schnellen Expansion Insolvenz anmelden, konnte aber mithilfe eines Investors weiter geführt werden. In einer Studie des deutschen Instituts für Service-Qualität liegt World Coffee auf dem zweiten Platz hinter Starbucks.

Angriff auf die Platzhirsche

Als Balzac Coffee Company gehört die fusionierte Kette nun zu den Großen auf dem deutschen Markt.  Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen 23 Millionen Euro Umsatz und steigt damit nach McCafé, Tchibo, Starbucks und Segafredo zu den großen Kaffeebarketten in Deutschland auf: 57 Kaffeebars in 18 Städten gibt es, Tendenz steigend.

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