Die EU-Staaten haben den Startschuss für Verhandlungen mit den Golf-Emiraten und anderen Regionen über einen gerechteren Wettbewerb im Flugverkehr gegeben. Die Verkehrsminister der Mitgliedsstaaten erteilten der EU-Kommission am Dienstag das Mandat, Gespräche mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, der Türkei sowie den Ländern Südostasiens über Luftverkehrsabkommen aufzunehmen.
Wenn nach einer bestimmten Zeit keine Einigung erreicht ist, müssten die EU-Staaten wieder selbst mit den Ländern über den Zugang von Airlines zu den jeweiligen Märkten reden. Demnach soll das Mandat für die Türkei und die Staaten Südostasiens vier Jahre gelten und für die Golfstaaten drei. Deutschland hatte sich für eine Frist von zwei Jahren stark gemacht, um dann selbst wieder das Heft in die Hand nehmen zu können. Während der Verhandlungsphase können die ausländischen Airlines ihre Flugrechte nach Europa nicht ausbauen.
Die EU will mit den Abkommen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie stärken, der vor allem das Wachstum arabischer Konkurrenten wie Emirates und Etihad zusetzt. Die deutsche Airline Lufthansa forderte wiederholt, in den Abkommen das Thema Staatsbeihilfen zu integrieren. Die Fluglinien Emirates und der Air-Berlin -Anteilseigner Etihad hatten indes den Vorwurf zurückgewiesen, sich unfair Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Die wichtigsten Billigflieger in Deutschland
Transavia
Starts pro Woche: 64
Sitze: 9616
Strecken: 19
Vueling
Starts pro Woche: 67
Sitze: 12.160
Strecken: 11
Aer Lingus
Starts pro Woche: 71
Sitze: 12.354
Strecken: 8
Norwegian Air Shuttle
Starts pro Woche: 106
Sitze: 19.929
Strecken: 33
flybe
Starts pro Woche: 130
Sitze: 10.800
Strecken: 16
Wizz
Starts pro Woche: 208
Sitze: 38.590
Strecken: 73
Easyjet
Starts pro Woche: 531
Sitze: 86.868
Strecken: 90
Ryanair
Starts pro Woche: 1058
Sitze: 199.962
Strecken: 243
Euro-/Germanwings
Starts pro Woche: 2595
Sitze: 390.692
Strecken: 516
Die europäische Luftfahrtindustrie trägt rund 110 Milliarden Euro zur EU-Wirtschaftsleistung bei. Nach Schätzungen der EU-Kommission könnten durch die Luftverkehrsabkommen milliardenschwere Investitionen freigesetzt werden und Tausende neuer Arbeitsplätze in der EU entstehen.