Airport-Ranking Wo Deutschlands bester Flughafen steht

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Das einträgliche Geschäft mit den Shopping-Passagieren

Tegels Zeit ist abgelaufen. Das zeigt auch der Blick auf die übrigen Plätze des Flughafen-Rankings. Mit deutlichem Punktabstand zu Tegel erreichen der Flughafen Stuttgart, der City Airport Bremen, der Airport Nürnberg und der Airport Köln/Bonn immerhin die Note “befriedigend”.

Bei ihnen drückt vor allem das eingeschränkte Angebot an Fluggesellschaften und Flügen ins Ausland die Wertung. Vom City Airport Bremen etwa lassen sich lediglich 44 internationale Ziele anfliegen. Zum Vergleich: Ab Frankfurt sind es 297.

Bester Flughafen Deutschlands Geschäftsreisende

Die Flughäfen von Hamburg, Düsseldorf und Hannover schneiden mit “gut” ab. Sie erfüllen beim Service, dem Unterhaltungs-Angebot und den Abläufen die Anforderungen Reisender, müssen sich aber beim Flugangebot deutlich den Spitzenreitern geschlagen geben.

Flughäfen in München und Frankfurt

Als bester Flughafen Deutschlands führt der Flughafen Frankfurt das DKI-Ranking an. Knapp schlägt der Fraport in der Gesamtwertung damit den Flughafen München, der im Bereich Aufenthaltsqualität sogar noch besser abschneidet. Einziger echter Wermutstropfen des bayrischen Airports: die große Entfernung zur Münchner Innenstadt und eine vergleichsweise schlechte Anbindung an den Fernverkehr.

Im Bereich des Flugangebots ist Frankfurt als größter Flughafen Deutschlands und als einer der führenden Europas unschlagbar: Mehr als 300 angeflogene Ziele mit 104 Fluggesellschaften verbindet Frankfurt mit der Welt. Auch die Anzahl der internationalen Flugbewegungen ist unübertroffen.

In den Unterkategorien Flugangebot, Aufenthaltsqualität und Service wurde Deutschlands größter Airport jeweils mit der Bestnote bewertet. Lediglich bei den „Prozessen“ gab es ein „befriedigend“.


„Das Angebot in Frankfurt reicht, um die Wünsche zehntausender Gäste täglich zu erfüllen“, sagt Ziesak. „ Es gibt zahlreiche Unterhaltungs- und Dienstleistungsangebote wie einen Friseur, eine Reinigung, Wellness-Angebote und Ruhe-Zonen. Beim Service zeigt Frankfurt die beste Leistung.“

Ziel: Der Vier-Euro-Kunde

Selbstlos ist das Angebot des Fraport-Managements für die Flughafen-Gäste freilich nicht. Zufriedene und entspannte Reisende sind gut zahlende Kunde, sagen Marktforscher. Und für Spontankäufer und Duty-Free-Shopper gibt es reichlich Gelegenheit, Geld los zu werden. Rund 300 Läden buhlen in Frankfurt um die Gunst der Flugreisenden, so viele wie auf keinem anderen deutschen Flughafen.

3,93 Euro netto hat jeder Reisende zuletzt im Schnitt in den Flughafengeschäften Frankfurts gelassen. Das klingt nach wenig, summiert sich aber auf gut 49 Millionen Euro Umsatz allein im ersten Quartal des Jahres.

An einigen Flughäfen machten die Handelserlöse bereits mehr als 50 Prozent der Gesamtumsätze aus, stellt etwa Aurelia Bettati von der Managementberatung Arthur D. Little zu Beginn des Jahres fest. Tendenz steigend.

Das Flughafenmanagement in Frankfurt will den Erlös je Passagier weiter erhöhen - auf vier Euro mindestens. Neue Einkaufskonzepte sind versprochen, Modernisierungen angekündigt, “um dem Passagier entlang seiner gesamten Reisekette ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Shopping- und Service-Angebot zu bieten”.

Deutschlands zweitgrößtes Flughafen-Shoppingcenter München kümmert sich über seine Tochter Eurotrade gleich selbst um einen Großteil des Einzelhandelsgeschäfts. Und auch die übrigen Großflughäfen wie Düsseldorf und Hamburg rüsten auf.

Geschäftsreisende im Blick

Neben den shoppenden Kunden haben die Flughäfen auch ein Auge auf eine andere zahlungskräftige Kundengruppe geworfen: Geschäftreisende. Für sie werden Tagungsräumen, Lounges, Officeangebote und spezielle Chauffeurdienste angeboten.

Auch auf die Geschäftsreisenden hat sich der Fraport am besten eingestellt, wie eine Sonderauswertung des DKI zeigt. Das Ergebnis ist wenig überraschend. „Wer die Urlaubsreisenden überzeugt, punktet auch bei den Geschäftsreisenden“, sagt Ziesak mit Blick auf die Spitzenreiter Frankfurt, München und Düsseldorf.
Auch hier ist Tegel das Schlusslicht. Note: ungenügend.

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