Alberto Perez So räumt der Zumba-König ab

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Neuer Sport durch Zufall

Aus Zumba ist schon lange nicht nur ein Massenphänomen, sondern auch ein riesiges Imperium geworden Quelle: obs

Entstanden ist der Modetanzsport durch Zufall, als Fitnesstrainer Perez in den Neunzigerjahren in der kolumbianischen Stadt Bogotá die Musik für seinen Aerobic-Kurs vergessen hatte und mit Salsa-Kassetten improvisierte. Einige Jahre später wanderte Perez nach Miami aus. Dort entdeckten ihn Alberto Perlman und Alberto Aghion, zwei Internet-Unternehmer, die nach dem Platzen der Dotcom-Blase neue Geschäftsideen suchten. Die fanden sie dank Perlmans Mutter, welche immer wieder von ihrem außergewöhnlichen Fitnesstrainer geschwärmt hatte.

Um aus dem Fitnesskurs in Florida einen globalen Trend zu machen, haben die drei Albertos eine perfekte Arbeitsteilung entwickelt: Perez, der Meetings langweilig findet und von sich sagt "ich bin kein Geschäftsmann", ist der kreative Kopf und das Gesicht von Zumba. Perlman und Aghion kümmern sich um die Geschäfte.

Neuer Trend: Zumbini

Wenn Perlman die Bühne betritt, um Neuigkeiten zu präsentieren oder Trainer auszuzeichnen, wird er von denen schon mal zu einigen unbeholfen-hölzernen Tanzschritten gedrängt. Seine eigentliche Stärke ist es aber, das Zumba-Imperium global auszuweiten. Denn 14 Millionen Kunden sind dem Zumba-Chef längst nicht genug: "Unser Ziel sind 100 Millionen", sagt Perlman.

Um das zu erreichen, wurde zum Beispiel als jüngste Neuheit Zumbini eingeführt, ein Kurs für Mütter mit Kleinkindern. Das Wachstum in Europa soll zudem aus einem Ende 2012 eröffneten Büro in London heraus gesteigert werden. 30 Prozent der weltweiten Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe stammen bereits aus Europa, Deutschland steuert acht Prozent bei. Wie profitabel Zumba ist, darüber gibt das Unternehmen keine Auskunft.

Prominente Zumba-Fans

Inzwischen zählen zu den Zumba-Fans Stars wie Shakira, Jennifer Lopez und sogar Amerikas First Lady Michelle Obama. Insbesondere der Bauch von Shakira war das Beste, was den Zumba-Machern passieren konnte: Die Popsängerin präsentierte nicht lange nach der Geburt ihres Kindes auf dem Titel eines US-Fitnessmagazins ihre beeindruckenden Bauchmuskeln. Das Geheimnis? "Zumba", erklärte die Kolumbianerin, die von ihrem Landsmann und Zumba-Erfinder Perez, den alle nur Beto nennen, sogar Privatstunden bekam.

Shakira ist nicht der einzige Popstar, der das Geschäft befeuert. Die Fitnessfirma hat eine geschickte Allianz mit der Musikindustrie geschlossen. Früher musste Beto bei den Plattenfirmen betteln, um deren Musik zu verwenden. "Nun hat sich das Geschäft umgedreht", sagt Perez. Labelbosse zahlen, damit ihre Titel für Zumba genutzt werden.

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