Bauer-Verlag Umsatz 2014 leicht unter Vorjahr

Der Umsatz von Deutschlands auflagenstärkstem Zeitungsverlag Bauer ist im vergangenen Jahr um rund 100 Millionen Euro gesunken.

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Zeitschriften des Bauer-Verlags Quelle: dpa

Das Konzernergebnis lag nach Informationen der WirtschaftsWoche aus Verlagskreisen wegen weiterer Kostensenkungen zwar über dem von 2013. Doch mit 2,2 Milliarden Euro sank der Umsatz klar unter die 2,3 Milliarden des Vorjahres. Der Verlag will die Geschäftszahlen voraussichtlich noch im Juni veröffentlichen.

Bauer hat im Gegensatz zu anderen Verlagen in den vergangenen Jahren stark ins Printgeschäft investiert. „Während andere sich aus dem Kerngeschäft verabschieden, haben wir seit 2011 gut 100 neue Zeitschriften gestartet, davon über 20 in Deutschland“, sagte Konzerngeschäftsführer Jörg Hausendorf der WirtschaftsWoche. Die Magazine erreichten 2014 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro und bleiben damit der größte Umsatzbringer des Verlages (Bravo, TV Movie, Cosmopolitan, People).

Der harte Rationalisierungskurs des Verlages stößt in der Belegschaft zunehmend auf Kritik. „Nur noch der kleinere Teil der Redakteure verdient überhaupt noch nach Tarif“, kritisiert Betriebsratschef Jörn Lade. „Die Leute arbeiten hier mehr und länger, verdienen im Schnitt 20 Prozent unter Tarif und haben nur noch 25 statt 30 Tage Urlaub im Jahr.“

Die frühere Betriebsratschefin Kersten Artus, langjährige Redakteurin der „Fernsehwoche“, spricht sogar von Klassenkampf: „Bei Bauer herrscht Klassenkampf von oben. Das Wachstum des Hauses bezahlen die Mitarbeiter mit fortschreitender Prekarisierung.“

Zum Verlag gehören weltweit 600 Zeitschriften sowie Beteiligungen an 50 Radio- und TV-Sendern wie RTL2. In dem verschachtelten Imperium betreibt Bauer laut Bundesanzeiger 328 Einzelunternehmen mit knapp 11.000 Mitarbeitern in 16 Ländern.

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