Bertelsmanns Musik-Chef Masuch sieht Probleme auf Universal, Sony und Warner zurollen

Streamingdienste wie Spotify und Apple Music finden immer mehr Fans und Kunden – deshalb verlangen Musiker und Bands zunehmend von ihren Plattenfirmen höhere Anteile an den Erlösen.

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Die erfolgreichsten Musiker der Welt
Elvis Presley - 600 Mio. bis eine Milliarde verkaufte Platten Quelle: dapd
The Rolling Stones - 200 Mio. verkaufte Platten Quelle: dpa
AC/DC - 200 Mio. verkaufte Platten Quelle: dpa
Cher - 210 Mio. verkaufte Platten Quelle: dpa
Céline Dion - 230 Mio. verkaufte Platten Quelle: dapd
The Wailers - 250 Mio. verkaufte Platten Quelle: dapd
Elton John - 250 Mio. verkaufte Platten Quelle: rtr

Das Wachstum der digitalen Musikplattformen wie Spotify und Apple Music wird in den kommenden Jahren gravierende Folgen für die etablierten Musikkonzerne wie Universal, Sony Music und Warner haben. Davon ist Hartwig Masuch, Chef von Bertelsmanns Musiksparte BMG, überzeugt.

Der Grund dafür: Laut Masuch erzielen die Streamingdienste wie Spotify oder Apple Music, die für einen wesentlichen Teil des Branchenwachstums verantwortlich sind, gut 75 Prozent ihrer Umsätze mit bekanntem Repertoire. „Man muss ja nur mal sehen, dass es vor allem die Leute ab 40 sind, die jetzt das Streaming für sich entdecken und sich vor allem das anhören, was sie schon kennen“, sagte Masuch der WirtschaftsWoche.

Das Verhalten der Nutzer hat Folgen – viele Künstler seien es leid, beim Streaming „den Großteil der Einnahmen anderen zu überlassen“. Dafür gebe es keine Rechtfertigung, denn im Digitalgeschäft fielen praktisch überhaupt keine Lieferketten-Kosten mehr an. Deshalb werde die Industrie im digitalen Geschäft die traditionellen Tantiemen-Modelle nicht durchhalten können, „bei denen sie bisher locker 80 Prozent der Erlöse kassiert“, sagte Masuch. Für die Musikkonzerne heiße das: „Auch die Majors werden künftig viel höhere Tantiemen an die Künstler auszahlen müssen. Bei jeder anstehenden Vertragsverlängerung müssen sie nachgeben oder laufen Gefahr, wieder einen Star zu verlieren.“

Die wechselten zu Labeln, die ihnen bessere Konditionen bieten, sagte Masuch: „Das sind wir oder ein Unternehmen wie Kobalt, die das Repertoire der Großen aufsaugen. Generell dürften die nächsten fünf Jahre für die Majors sehr ungemütlich werden.“

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