Billigflieger Diese Chancen haben die Geizgiganten im Luftkampf

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Norwegian und Wizzair

3.      Norwegian – Die Langstreckler

Stärke: Die Skandinavier beherrschen mit Norwegen den wohlhabendsten Flugmarkt in Europa. Dazu haben sie die beste Risikostreuung. Sie bieten als einzige europäische Linie in großem Stil Billigflüge auf der Langstrecke mit modernen Jets an, sind auch im Leasinggeschäft aktiv und nutzen konsequent Arbeitnehmer aus Billiglohnländern.

Schwäche: Die Linie muss ihre bis zu gut 400 bestellten Flugzeuge auch profitabel einsetzen. Sie ist außerhalb Skandinaviens oft zu klein und bestenfalls noch in Großbritannien und Teilen Spaniens eine bekannte Marke, nicht aber in Deutschland und Frankreich. Zudem ist das Billig-Langstreckengeschäft wegen vieler behördlicher Auflagen eine wackelige Angelegenheit.

Ausblick: Norwegians Chancen sind nicht leicht abzuschätzen. Das Management tut sich mit den vielen Geschäftsfeldern nicht immer leicht und musste nach einem guten Anfang Verluste melden. Erfolgreich wird Norwegian nur, wenn das Langstreckengeschäft stabil läuft und die Skandinavier das Unternehmen weiterhin gegenüber Ryanair bevorzugen.

Welche Airlines ihre Kunden verwöhnen
Menschenmengen an den Flughäfen Quelle: dpa
Michael O´Leary. Quelle: dpa
Tuifly Quelle: dpa
Germanwings Quelle: dpa
Condor Quelle: AP
Air Berlin Quelle: dpa
Turkish Airlines Quelle: REUTERS

 

4.      Wizzair – Die Ultrageizigen

Stärke: Die Ungarn haben die niedrigsten Kosten in Europa, die nach Ryanair höchste Gewinnmarge und in ihrer osteuropäischen Heimat wenig Konkurrenz. Dazu setzt die Linie auf ihren Strecken statt auf mehr Flüge lieber auf größere Flugzeuge. Darum kann sie sich weitere Kosten- und Preissenkungen im Wettbewerb erlauben.

Schwäche: Die Linie überzeugt nur weniger der besser zahlenden Geschäftsreisenden. Sie steuert meist kleine Städte an, deren Namen Westeuropäer oft erst googlen müssen. Dazu verschreckt Wizz mit ihrem extremen Geizservice, bei dem selbst Handgepäck an Bord extra kosten kann. Das verschreckt sogar Kunden, die sich an den Ryanair-Service gewöhnt haben.

Ausblick: Trotz guten Margen sind die Finanzen weniger solide als bei den Marktführern. Dazu könnte der Fernbusverkehr die Linie weite Teile ihrer preissensiblen Stammkundschaft kosten. Orientiert sich Ryanair weiter in Richtung mehr Service, bleibt ein Platz für Wizz – solange das Geld reicht und Osteuropas Wirtschaft wächst.

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