Billigflieger Diese Chancen haben die Geizgiganten im Luftkampf

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Ryanair und Easyjet

1.      Ryanair – Die Platzhirsche

Stärke: Ryanair hat die in der ganzen Branche solidesten Finanzen, die meisten Passagiere, die bekannteste Marke und – nach mehreren Renovierungen – endlich auch die wohl nutzerfreundlichste Internetseite. Dazu setzt die Linie glaubhaft auf besseren Service. Dank ihrer niedrigen Kosten haben sich die Iren erfolgreich in neue Flughäfen gewagt wie Brüssel.

Schwäche: So sehr Ryanair auch inzwischen auf kundenfreundlich macht: Dank vieler alter Horrorgeschichten über Servicepannen und Verweigerung von Fluggastrechten hängt ihnen ihr altes Abkassier-Image an und macht sie gerade für gut zahlende Geschäftsreisende, anspruchsvolle Touristen und mehrköpfige Familien zu einem roten Tuch.

Ausblick: Auch wenn die Linie erstmals so etwas Ähnliches wie Druck spürt, dürfte sie mit der aktuell angespannten Lage doch am besten klar kommen. Denn bei aller Kundenfreundlichkeit setzt sie intern immer noch auf harte Sparsamkeit. Und sie hat den Vorteil gerade wegen ihres miesen Images die geringe Erwartungen übererfüllen zu können.

Die Strategie von Ryanair

 

2.      Easyjet – Die innovativen Zweiten

Stärke: Im Führungsteam sitzen fast ausschließlich ehemalige Mitarbeiter von Markenartiklern statt wie anderswo Airliner. Darum setzt die Linie wie keine zweite auf Innovationen und Big Data. Sie hat das klarste Konzept und fliegt meist zu großen Airports in hoher Frequenz, was besonders gut zahlende Geschäftsreisende schätzen.

Schwäche: Die Linie wächst auch wegen häufiger Streitereien mit dem Hauptaktionär Stelios Haji-Ioannou relativ langsam und überlässt deshalb plötzlich frei werdende Märkte oft anderen Airlines. Dazu spürt sie wegen der vielen Großflughäfen im Netz den Druck der reformierten Marktführer wie Lufthansa und ihrer Billigableger sowie von Ryanair am stärksten.

Ausblick: Easyjet kommt trotz des Gegenwinds mit der aktuellen Lage kaum schlechter klar als Ryanair. Allerdings sind nach der guten Entwicklung der vergangenen Jahre die Erwartungen der Aktionäre schwerer zu erfüllen. Darum könnte die Linie sich am Ende zu wenig gegen aggressive Wettbewerber wehren und Boden verlieren.

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