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Wo gibt’s das beste Wetter?

Wetter-Websites und -Apps profitieren vom anhaltenden Regen. Verbraucher haben klare Präferenzen, welchen „Wetter-Marken“ sie vertrauen. Eine Offline-Institution wird dabei online zum Insider-Tipp.

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Eine junge Frau läuft in Berlin bei anhaltendem Regen Richtung Fernsehturm. Quelle: dpa

Die Wettervorhersage dient doch ohnehin nur dazu, um festzustellen, ob der Regen wärmer oder kühler wird. Das könnte man nach den vergangenen Wochen sarkastisch sagen. Trotzdem bleibt sie für viele wichtig. Und obwohl es die Basis-Informationen im Radio, im Fernsehen, in Zeitungen und Online – also praktisch überall und jederzeit – kostenlos gibt, geben Menschen Geld für Wetterinformationen aus.

Zum Zeitpunkt der Recherche für diesen Text waren unter den Top 10 kostenpflichtigen iOS-Apps zwei Wetter-Apps. Wie zufrieden die Verbraucher mit verschiedenen Online-Wetterdiensten gerade in Zeiten katastrophaler Überschwemmungen sind, zeigt der YouGov-Markenmonitor BrandIndex.

Zu den oft gekauften Apps zählt die Pro-Version des Regen-Radars von WetterOnline. Tatsächlich scheint dieser Anbieter besonders stark von den aktuellen Wetterverhältnissen zu profitieren. Der Nutzwert von WetterOnline steigt in unseren täglichen Umfragen seit Wochen stetig an, während viele andere Wetter-Seiten und -Apps stagnieren.

Wenn der Blitz einschlägt und Hagelkörner randalieren
Gebäude und HausratEgal ob Blitzeinschlag, Sturmschäden oder Zerstörungen durch Hagelkörner: Wenn das Haus oder die Wohnung durch solche Unwetter in Mitleidenschaft gezogen wurde, übernehmen die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer die Kosten für die Schäden. Mieter halten sich an ihre Hausratversicherung, Vermieter an die Wohngebäudevariante. Kommt es zu Überschwemmungen durch Starkregen, brauchen Hausbesitzer und Mieter eine Elementarschadenversicherung. Die hat aber längst nicht jeder! Vorsicht auch beim Blitzeinschlag: Versichert sind meist nur dessen direkte Auswirkungen, nicht aber so genannte Überspannungsschäden. Das sind Schäden, die erst in zweiter Ableitung durch den Blitz verursacht werden. Quelle: dpa
AutosDie Teilkaskoversicherung übernimmt die Hagel-, Blitz- und Sturmschäden. Ist das Blech verbeult oder die Scheiben kaputt, werden die Reparaturkosten für gewöhnlich in voller Höhe erstattet. Vorher gilt es für Voll- und Teilkaskoversicherte aber nachzurechnen: Was bedeutet die Kostenübernahme für den künftigen Schadenfreiheitsrabatt? Fahrzeughalter, deren Auto durch ein Unwetter beschädigt wurde, sollten die Schäden mit einer Kamera dokumentieren und diese binnen einer Woche dem Versicherer melden. Quelle: dpa
Feld und ErnteLandwirte können ihre Felder gegen Hagel versichern. Fast acht Millionen Hektar sind so vor dem finanziellen Risiko eines Ertragsausfalls geschützt. Das entspricht in etwa der Größe von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammen. Quelle: dpa
SturmschädenFür Schäden nach Stürmen haften Gebäude-, Hausrat- und Kaskoversicherungen. Allerdings: Stürmisch ist es aus Sicht der Versicherer es erst ab Windstärke acht. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 61 Kilometern pro Stunde. In Zweifelsfragen helfen die Verbraucherzentralen in den einzelnen Bundesländern. Dort erhalten Geschädigte auch viele Tipps. Im Bild: Ein Unwetter über Augsburg (Bayern). Die Hitze verabschiedete sich mit Gewittern und Hagelschlag. Quelle: dpa
Bloß nicht leichtsinnig werdenWer trotz polizeilicher Warnung sein Auto in einem durch Hochwasser gefährdeten Gebiet abstellt oder auch nur dorthin fährt, der riskiert, dass der Versicherer nur einen Teil des Schadens trägt oder sich auch ganz verweigert. Dies gilt insbesondere, wenn der Versicherte in einer Weise gehandelt hat, durch die der Schaden hervorgerufen wurde. Zumindest kann die Gesellschaft dann entsprechend der Schwere des Verschuldens ihre Leistung kürzen. Lediglich ein unkorrektes Verhalten, das als "leichte Fahrlässigkeit" betrachtet werden kann, bewahrt vor solchen finanziellen Einbußen. Im Bild: Ein Junge schiebt sein Fahrrad über eine überschwemmte Straße in Lohmar (Nordrhein-Westfalen). Heftige Gewitter haben in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Rettungseinsätzen der Feuerwehr geführt. Quelle: dpa
Schäden durch BlitzschlagSchlägt der Blitz direkt in ein Haus ein, kommt der Gebäudeversicherer für Schäden am Gebäude auf. Schäden durch Überspannung werden nur ersetzt, wenn der Blitz direkt in das versicherte Grundstück oder Gebäude eingeschlagen ist. Sonstige Schäden durch Überspannung, Überstrom oder Kurzschluss sind nur dann über die Gebäudeversicherung abgedeckt, wenn eine zusätzliche Klausel, die sogenannte Überspannungsklausel vereinbart wurde. Das gilt ebenso für die Hausratversicherung. Im Bild: Rettungskräfte versuchen Jungvieh aus einem Stall in Lamderdingen (Bayern) zu befreien, der nach einem Blitzschlag teilweise eingestürzt war. Quelle: dpa
Kaputter HausratWenn der Sturm mit Hausrat spielt, zahlt die Hausratversicherung – aber nur, wenn diese Dinge während der Böen in einem Gebäude untergebracht waren und beschädigt wurden. Eine Ausnahme gibt es für Mieter, wenn Antennen und Markisen außen am Gebäude angebracht sind und ausschließlich durch die Bewohner der versicherten Wohnung genutzt werden. Auch dann zahlt die Hausratversicherung den Schaden. Im Bild: Feuerwehrleute pumpen in Hermeskeil (Rheinland-Pfalz) Wasser aus einer überfluteten Garage. Gewitterregen sorgten in weiten teilen von Rheinland-Pfalz für Überflutungen. Quelle: dpa

Für alle von uns untersuchten Anbieter gilt jedoch, dass die Verbraucher im Mai und in der ersten Junihälfte weit mehr über sie gesprochen haben als noch im April – sei es persönlich unter Freunden oder online.

DWD bei Insidern beliebt

Bei den oben genannten Trends haben wir nur die Angaben derjenigen ausgewertet, die die jeweilige Marke kennen. Betrachten wir die Gesamtbevölkerung, wird deutlich, dass sich im Wesentlichen zwei Player den Markt untereinander aufteilen: Wetter.com und Wetter.de kommen beide auf einen ähnlich hohen Bekanntheitsgrad von mehr als zwei Dritteln der Verbraucher.

Daraus zu schließen, dass die beiden Wetter-Domains deshalb starke Marken sind, wäre allerdings falsch. Vor allem die eingängigen Domains helfen an dieser Stelle weiter. WetterOnline kennen dagegen nur weniger als halb so viele Deutsche. Auf demselben Niveau liegt Wetter24.de. Jeweils etwa jeder Fünfte gibt an, Wetter.de oder Wetter.com kürzlich genutzt zu haben; alle anderen Anbieter liegen im einstelligen Prozentbereich.

So lesen Sie Wolken richtig
Düstere Wolken Quelle: dpa
Hagelschauer Quelle: Claudia Hinz - Deutscher Wetterdienst (DWD)
Cirrus Quelle: AP
Cirrocumulus Quelle: Hans Richard Henkes - Deutscher Wetterdienst (DWD)
Cirrostratus (hohe Schleierwolke)Die dritte im Bunde der Familie der Hohen Wolken ist die Cirrostratus. Diese in sechs bis zehn Kilometer Höhe schwebende Schleierwolke ist in der Lage, den Himmel teilweise oder vollständig zu bedecken. Aufgrund ihres durchscheinenden, weißlichen Wolkenschleiers zählt sie zu der Unterart der translucidos. Die dünne, faserige Wolkenschicht besteht aus Eiskristallen und kann Halo-Erscheinungen bewirken. Bündeln sich Cirrostratuswolken und sinken in tiefere Zonen ab, sorgen sie für kühlere Temperaturen und insgesamt schlechteres Wetter. Quelle: Wikimedia Commons - Simon Eugster
Altocumulus Quelle: Fotolia
Altostratus translucidus Quelle: Hans Richard Henkes - Deutscher Wetterdienst (DWD)

Zu den unbekanntesten Vorhersage-Diensten gehören zwei alteingesessene Marken: AccuWeather, 1962 in den USA gegründet, und DWD, der Deutsche Wetterdienst. Während letzterer immer wieder in den Nachrichten erwähnt wird, scheint dwd.de Verbrauchern nicht als Quelle geläufig zu sein, die sie selbst online nutzen können. Die DWD-App heißt zum Beispiel auch Warnwetter.

Filtern wir jedoch wieder nach Insidern, also denjenigen, die die Marke kennen, zeigt sich: Der DWD hat die größte Nutzerzufriedenheit unter allen von uns analysierten Wetterdiensten. AccuWeather kann allerdings selbst die Kenner der Marke nicht recht überzeugen.

Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl einer Wetter-App oder -Website dürfte die Qualität der Vorhersage sein. Dabei kristallisiert sich im BrandIndex aus Sicht der jeweiligen Kennern eine Spitzengruppe aus Wetter.com, DWD und Wetter.de heraus.

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