Bundesliga Der Fußball würde von einer Öffnung für Investoren profitieren

Wenn nun die Bundesliga startet, wüten die Fans wieder gegen Investoren im Fußball. Dabei nutzt das große Geld Clubs, Liga und Anhängern. Die Kicker sollten sich ihm weiter öffnen.

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Diese zehn Regeln müssen Sie kennen
Die Luftaufnahme zeigt die Spieler des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 auf dem Trainingsplatz vor der Veltins Arena in Gelsenkirchen. Quelle: dpa
Arjen Robben (M. l.) gegen Donezker Spieler: Quelle: dpa
Schiedsrichter Michael Oliver aus England gestikuliert. Quelle: dpa
Der Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang bekommt die gelbe Karte von Schiedsrichter Markus Schmidt. Quelle: dpa
Wenn`s mal wieder eine rote Karte gibt: Dann muss einer der elf Spieler einer Fußballmannschaft für die restliche Spielzeit vom Platz. Die Mannschaft spielt dann zu zehnt weiter. Ansonsten gilt es, den Ball ins Tor zu bugsieren. Aber bitteschön nicht mit der Hand. Das darf nur der Torwart. Alles andere ist erlaubt. Sollte es ein Spieler doch mit der Hand versuchen, könnte es sein, dass er, wie auf dem Bild zu sehen, die rote Karte sieht. Quelle: dpa
Wenn ein Foul im Strafraum begangen wurde, kann der Schiedsrichter einen sogenannten „Elfmeter“ oder Strafstoß vom Strafstoßpunkt veranlassen. Der Strafstoß wird so genannt, weil dabei ein Spieler aus der gegnerischen Mannschaft aus elf Metern auf das Tor der Mannschaft des Foulenden schießen darf. Quelle: dpa
Auf Eckstoß entscheidet der Schiedsrichter, wenn der Ball die Torlinie – außer zwischen den Torpfosten und unter der Querlatte (er also nicht ins Tor geht) – überquert und zuletzt von einem Spieler der verteidigenden Mannschaft berührt wurde. Der Eckstoß gehört zu den sogenannten Standardsituationen. Aus einem Eckstoß kann direkt ein Tor erzielt werden. Quelle: dpa

RB Leipzig zählt nicht zu den Perlen des Profifußballs – und doch fesselt der Club die Aufmerksamkeit wie sonst allenfalls Serien-Meister Bayern München. RB konzentriert einen großen Teil von Hass, Ablehnung und Spott, die im Fußball ausgeschüttet werden, auf sich.

Auf Facebook folgen Zehntausende dem Aufruf „Nein zu RB“, gegnerische Fans verwehren RB-Getreuen mit Schlössern den Zugang zur Tribüne, in den Stadien wehen Anti-RB-Fahnen. Chefs anderer Vereine werden von ihren Anhängern bepöbelt, wenn sie ein Testspiel gegen die Leipziger in Erwägung ziehen. Und das alles, weil ein Konzern viel Geld in die Leipziger investiert.

Seit der österreichische Brausenmixer Red Bull 2009 begann, Millionen in einen damals unbekannten Fünftligisten zu pumpen, kulminiert im Beispiel RasenBallsport Leipzig alles, was Fans ablehnen: der Ausverkauf „ihres“ Fußballs, der Einzug kaltherziger Marketingstrategen, die komplette Kommerzialisierung des Kicks.

Der Einnahmenmix der Bundesliga

Und, ja, die Nachahmungssorgen sind ob des Erfolges von RB Leipzig – der schnelle Aufstieg bis in die zweite Bundesliga – nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist nur: Ist dieser Nachahmungseffekt wirklich so schlimm, wie viele Fans befürchten?

Willi Lemke, Aufsichtsrat bei Werder Bremen, sagt: „Egal, ob es Mäzene oder Sponsoren sind – wenn es unsere Strukturen ermöglichen, Großinvestoren in den Sport zu bekommen, kann es nur förderlich sein, um einer Großmacht wie dem FC Bayern Paroli zu bieten.“ Auch die Unternehmen wollen gerne noch mehr investieren. Und der renommierte englische Sportwissenschaftler Stefan Szymanski sagt: „Ich befürworte die Freiheit von Kapitalisten, ein Vermögen durch die Investition in einen Fußballclub zu verlieren.“

Tatsächlich übersehen die wütenden Protestler, dass die Liga angesichts von 3,3 Milliarden Euro, die dieses Jahr aus Sponsoren- und Medieneinnahmen in den Sport fließen, ohne das große Geld schon nicht mehr auf dem aktuellen Niveau lebensfähig wäre. Sie ignorieren, dass die Vereine und ihre Dachorganisation Deutsche Fußball Liga (DFL) nicht anders können, als sich über kurz oder lang noch mehr Unternehmen und Mäzenen zu öffnen.

Statt zu protestieren und die Stadien zu verrammeln, müsste es bei den Fans mit Blick auf die bisher streng reglementierten Einstiegsmöglichkeiten von Investoren also lauten: „Ligalize it!“; löst die Beschränkungen auf. Denn dank potenter Geldgeber könnten auch kleinere Vereine konkurrenzfähiger werden – und die Liga im internationalen Wettbewerb profitieren.

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