Cathay Pacific und Singapore Airlines Die Servicekönige schlagen zurück

Seite 3/3

Airlines steuern für Nonstop-Flüge auch kleinere Flughäfen an

Als die Maßnahmen Erfolg zeigten, baute die Cathay das Netz aus. Weil die Kunden für Nonstop-Flüge mehr zahlen landet die Linie nun auch in Europa Airports der zweiten Reihe. Zu den großen Drehkreuzen Frankfurt und London sine kleinere Flughäfen wie Düsseldorf oder Madrid gestoßen. „Und da kommen im nächsten Jahr noch mindestens zwei, drei Ziele dazu“, so Cheng.

Die Geschichte von Emirates
1984 entwickeln Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum (im Bild), damals Premierminister und Vizepräsident der VAE, und der damalige dnata-Chef Maurice Flanagan den Plan, in Dubai eine eigene Fluggesellschaft zu gründen. Einen Flughafen hat das Emirat bereits seit 1960. Quelle: REUTERS
Mit einem Startkapital von zehn Millionen US-Dollar und in nur fünf Monaten, so will es die Firmenlegende, nimmt Maurice Flanagan 1985 die Mission an, die Fluglinie zu entwickeln.  Quelle: Emirates
Am 25. Oktober 1985 nimmt Emirates den Flugbetrieb auf. Die Fluglinie besteht aus zwei von Pakistan International Airlines geleasten Jets vom Typ Boeing 737 und Airbus A300. Bedient werden drei Verbindungen: von Dubai nach Karachi, Mumbai und Delhi. Um 11:45 Uhr Ortszeit verlässt Flug EK600 Dubai International in Richtung Karatschi. Quelle: Emirates
Ende der 80er-Jahre beginnt Emirates des Streckennetz auszuweiten. Während die Linie heute nur nagelneue Großraumjets einsetzt, nutzt sie damals notgedrungen alte und kleinere Maschinen wie die Boeing 727. Den Auftakt für Europaflüge bildet ab 1987 die Verbindung nach London Gatwick. Ab 1990 fliegen die Emirates-Flugzeuge auch nach Bangkok, Manila und Singapur. Quelle: Emirates
In den 90er-Jahren wächst die Linie rasant. Abkommen mit anderen Linien wie US Airways oder dem deutschen Billigflieger DBA vergrößern das Netz zusätzlich. 1998 befördert Emirates 3,7 Millionen Passagiere und 200.000 Tonnen Fracht. Quelle: dpa
Bei besser betuchten Kunden ist Emirates vor allem wegen seiner Service-Angebote beliebt. Als erste Airline führt Emirates 1992 individuelle Bildschirmen in allen Klassen flottenweit ein. Video-Player mit Kassetten gibt es in der First Class. 1993 bietet die Airline als erste die Möglichkeit, an Bord zu telefonieren. Ein Jahr später werden alle Airbus-flieger mit Bordfaxgeräten ausgerüstet. 2008 wird das Benutzen von Mobiltelefonen an Bord erlaubt. Quelle: Emirates
Die Airline hat  für ihren Service verschiedene Preise, wie die Auszeichnung "Airline des Jahres" des Diners Club Magazin. Die britische Rating-Agentur Skytrax bewertet Emirates aktuell mit vier Sternen. Quelle: Presse

Dabei verzichtet die Linie bewusst auf Gemeinschaftsflüge mit Partner in der Oneworld-Allianz, zu der neben Air Berlin auch British Airways oder American Airlines gehören. Der Alleingang kostet zwar mehr Geld, gibt Cheng zu: „Doch es sorgt für besseren Kontakt gerade zu den Geschäftskunden und hilft den Markt besser zu verstehen.“ Und es verhindert, dass Kunden enttäuscht sind, weil sie zwar ein Cathay-Ticket haben, aber am Ende bei Air Berlin landen.

Ähnliche ist inzwischen auch Singapore unterwegs. Die Linie landet nun auch in Flughäfen wie Düsseldorf. Und sie geht sogar einen Schritt weiter und bringt ihre Flüge in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Lufthansa ein. Das spart Kosten und bringt höher Erträge, weil die Partner nun leichter abstimmen können, was ihre Tickets kosten und wie viele Sonderangebote sie auf den Markt bringen.

Somit sind zumindest die Marktführer wieder optimistisch. „Unsere beste Zeit kommt noch“, glaubt Singapore-Chef Goh Choon Phong.

Das rührt für Cathay-Manager Cheng nicht nur daher, dass die Linien härter dafür arbeiten wollen als die meisten Wettbewerber. Mindestens ebenso wichtig ist die im Vergleich zu den Golflinien weniger hierarchische Firmenkultur, die für mehr und schnellere Innovation sorgte. „Wichtiger als Druck und dicke Boni ist Motivation und Teamgeist“, so Cheng. „Wir fragen uns alle im Unternehmen vom Management bis zum einfachen Mitarbeiter ständig, was können ändern und was davon lohnt sich.“

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%