Chinesische Investoren wollen in Hamburger Hafen Beteiligung an Ausschreibung soll geprüft werden

Die chinesischen Investoren rund um den Containerbrückenbauer ZPMC zeigen weiter Interesse am Hamburger Hafen. Für das Gelände soll nun „zeitnah“ eine Ausschreibung starten.

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Hamburger Hafen. Quelle: dpa

Sollten die Hafenbehörde und die Stadt einige der Ideen des Konsortiums berücksichtigen, „werden wir sicherlich in Erwägung ziehen, uns an Ausschreibungen zu beteiligen“, sagte Lutz Werner, Betriebsleiter in Deutschland für ZPMC. Das Konsortium rund um das Unternehmen hatte einen Ideenwettbewerb der Hamburger Hafenbehörde für die Nutzung eines 42 Hektar großen Areals im Hamburger Hafen gewonnen. Dem Konzept nach seien die Chinesen bereit, im oberen dreistelligen Millionenbetrag zu investieren, erfuhr die WirtschaftsWoche aus Hafenkreisen.

Für das Gelände soll nun „zeitnah“ eine Ausschreibung starten, bestätigte ein Sprecher der Hafenbehörde HPA der WirtschaftsWoche. Ein genauer Zeitplan stünde jedoch noch nicht fest.

Das Interesse des chinesischen Konsortiums kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Gerade erst hat die Bundesregierung beschlossen, ausländischen Investoren die Übernahme von kritischen Infrastrukturen zu untersagen. Noch sieht die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf. Derzeit handele es sich „um Ankündigungen und unternehmerische Absichten“, die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) nicht kommentiere, heißt es auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Außerdem sei „derzeit offen, ob es sich nicht vielmehr um eine sogenannte Greenfield-Investition handelt“, so das BMWi, also eine Neugründung statt eine Übernahme eines Unternehmens.

„Neugründungen sind vom Investitionsprüfverfahren nicht erfasst“, so das BMWi. Grundsätzlich kann eine Hafenanlage bei einer Firmenübernahme unter den Begriff „kritische Infrastruktur“ fallen. Das müsste im Einzelfall geprüft werden, aber ob und mit welchem Ergebnis geprüft wird, bleibe zunächst offen.

In Hamburg waren die Ideen des chinesischen Konsortiums auf viel Widerstand gestoßen. Andere Hafenunternehmen und deren Betriebshätte hatten es lautstark kritisiert, dass die Hafenbehörde HPA einen chinesischen Investoren für das Gelände in Erwägung zieht. „Die Aufregung hat uns überrascht. Es ist ja nicht so, als stünden wir hier schon mit den Koffern Geld in der Hand“, sagte ZPMC-Betriebsleiter Lutz Werner der WirtschaftsWoche.

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