Christoph Rüffer Der Koch des Jahres kommt aus Hamburg

Der Restaurantführer Gault Millau hat den Koch des Jahres ausgezeichnet: Christoph Rütter vom Hamburger Restaurant Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten darf sich künftig über 19 Gault-Millau-Punkte freuen.

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Der Restaurantführer Gault Millau hat Christoph Rüffer vom Restaurant Haerlin zum

Den Testern des Restaurantführers Gault Millau 2015 sind in Deutschland schon vor Jahren die Bestnoten ausgegangen. Möglich sind bis zu 20, ab 13 Punkten bemühen sich die Tester um Herausgeber Manfred Kohnke auch darum, in oft garstigen aber stets launigen Texten zu erklären, warum ihnen dies oder jenes nicht geschmeckt hat. 20 hat aber auch der diesjährige Koch des Jahres – Christoph Rüffer vom Restaurant Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten nicht erhalten. Diese Note bliebe im Prinzip Gott am Herd vorbehalten.

So mogelte der Führer vor Jahren bereits die 19,5 in das ansonsten in ganzen Zahlen arbeitende Zeugnis der Köche. Christoph Rüffer darf sich künftig über 19 Gault-Millau-Punkte freuen. Den halben Punkt mehr hat in Deutschland ein Quartett bestehend aus Harald Wohlfahrt von der Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach in Baiersbronn, Joachim Wissler vom Vendôme im Schlosshotel Bensberg, Klaus Erfort vom GästeHaus Erfort in Saarbrücken und Helmut Thieltges vom Waldhotel Sonnora in Dreis in der Südeifel.

Deutschlands beste Köche im Gault Millau

Doch mit der schlichten Benotung der Einzelspieler begnügen sich die wortstarken Tester nicht. Sie fühlen der Gastroszene den Puls und beurteilen die kulinarische Gesamtlage. Die hat sich dieses Jahr mehr und mehr in Richtung digitales Leben entwickelt – zu viele Köche kochten „Copy & Paste“. „Sie klicken sich bei Google durch die Speisekarten dieser großen Kollegen , kopieren sie gedankenlos und ordern die neuesten Trendprodukte. Doch das hat nichts mit Kreativität zu tun“, heißt es in dem Gourmetführer 2015.

Für Tester, die landauf, landab häufig essen gehen, ist es schneller offensichtlich, wenn sich zeitgleich viele Köche an den gleichen Zutaten bedienen. Doch neben Hieben gibt es auch Streicheleinheiten, denn „Seit Jahren beobachten wir, wie sich einige unserer besten Köche und viele ihrer jungen Kollegen unter dem medialen Druck, um jeden Preis ein „Kreativkünstler sein zu müssen, immer mehr verkrampfen.“

Gelobt wird hingegen auch der Trend zum lockereren Auftreten von Restaurants und Gästen. „Casual fine dining“ – also erstklassige Küche in legerem Ambiente, wie es zum Beispiel im Restaurant Tim Raue in Berlin zu erleben ist. Auch der vermehrten Zahl hochwertiger Steakrestaurants und Gasthäuser widmen die Tester ihre Aufmerksamkeit, loben deren Arbeit mit dem Prädikat „Einfach gut“.

Sehr gut und alles andere als einfach sind sicherlich die Gerichte, die Christoph Rüffer zu seinem Erfolg verholfen haben. Er verbindet die „oft unterschätzte Sardine mit weißen Blüten, Tomaten-Potpourri, würziger Kräutercreme samt geeistem Estragon und einem herrlich fruchtig-aromatischen Tomatensud zu einem ungeahnt frischen und leichten Vergnügen“, so die Lobeshymne der Tester auf ihren Koch des Jahres

Über eine Aufwertung um jeweils einen Punkt auf 18 dürfen sich Christian Eckhardt von der Villa Rothschild in Königstein im Taunus und Michael Kempf vom Facil in Berlin freuen.

Nach den Testern vom Guide Michelin vergangene Woche, stellen die Tester des Gault Millau ebenfalls der deutschen Restaurantszene in ihrer Gänze ein hervorragendes Zeugnis aus.

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