Deutsche Bahn WLAN am Bahnhof funktioniert erstaunlich gut

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Berlin, Düsseldorf, Köln

An diesen Bahnhöfen surfen Sie umsonst
Gute Nachrichten für Pendler: An deutschen Bahnhöfen können sie täglich 30 Minuten kostenlos das WLAN nutzen. Wer länger als 30 Minuten das Internet nutzt, surft anschließend zum Telekom-Tarifen weiter. Zu den 100 Bahnhöfen, an denen dies möglich ist, gehören unter anderem die Berliner Bahnhöfe Hauptbahnhof, Ostbahnhof, Zoologischer Garten, Gesundbrunnen, Lichtenberg, Spandau und Wannsee. Quelle: dpa
Auch in Bremen können Pendler 30 Minuten lang kostenlos surfen. Wenn die Verspätung nicht allzu extrem ist, sollte das ausreichen. Quelle: dapd
Auch in immer mehr Innenstädten deutschlands können Smartphone- und Tablet-Nutzer kostenfrei Surfen. Jetzt geht das unter anderem auch am Hauptbahnhof Dresden sowie Dresden-Neustadt. Quelle: dpa
Wer am Hamburger Hafen unterwegs ist, kann ab sofort kostenfrei mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop im Internet surfen. Um am Projekt "HotSpot-City" der Telekom teilnehmen zu können, müssen Nutzer sich nur ein Profil auf der Online-Seite der Telekom anlegen und schon sollen sie lossurfen können. Für mobile Endgeräte gibt es eine App. Gleiches funktioniert nun auch an den Bahnhöfen Hamburg-Hauptbahnhof, Hamburg-Altona und Hamburg-Harburg. Quelle: dpa
Auch Reisende am Hauptbahnhof Hannover beziehungsweise Hannover-Messe können sich künftig ganz einfach für eine halbe Stunde gratis einwählen: WLAN-Netz "Telekom" wählen und verbinden. Dann die Handynummer auf der Startseite (Hotspot-Portal) eingeben. Der Zugangscode kommt dann per SMS aufs Handy. Quelle: dpa
„Wir wollen den Aufenthalt im Bahnhof für unsere Kunden noch attraktiver machen. Die kostenlose WLAN-Nutzung ermöglicht es, während der Zeit am Bahnhof zum Beispiel Smartphone oder Tablet mit der Cloud zu synchronisieren“, sagt Dr. André Zeug, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG. Das geht jetzt auch an am Frankfurter Hauptbahnhof, dem Bahnhof am Regional- und Fernbahnhof des Frankfurter Flughafen sowie dem Bahnhof Hauptwache. Quelle: dpa
„Der umfangreiche Ausbau von HotSpots ermöglicht es künftig noch mehr Reisenden, an Bahnhöfen drahtlos im Internet zu surfen und E-Mails zu verschicken. Damit kommen wir unserer Vorstellung vom vernetzten Leben und Arbeiten wieder ein Stück näher“, sagt Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden Telekom Deutschland. Davon profitieren auch Pendler am Düsseldorfer Hauptbahnhof sowie dem Bahnhof am Flughafen Düsseldorf. Quelle: AP

Berlin Ostbahnhof: In der Eingangshalle wird das Netz mit vollen drei Verbindungsstrichen auf dem iPhone angezeigt. Doch das Einloggen per Flatrate von 30 Minuten funktioniert nicht, weil es gar nicht angeboten wird. Möglicherweise liegt das daran, dass mit dem Smartphone am Vortag eine Tagesflatrate von 4,95 Euro gekauft wurde. Weil Benutzername und Kennwort nicht gespeichert wurden, gelingt das Einloggen nicht. Auf Gleis 3 und 4 - den Gleisen mit Zugverbindungen zum Flughafen Schönefeld - ist WLAN immerhin verfügbar. Das gilt auch für die Fernverkehrsgleise 6 bis 9 sowie den S-Bahn-Gleisen 10 und 11. Hier wird jetzt auch die 30-Minuten-Flat angeboten. Doch der Zugang wird verwehrt mit dem Hinweis, "die eingegebene Nummer stimmt nicht mit dem Format überein".

Düsseldorf Hauptbahnhof: Probleme gibt es auch in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Gleis 16, kurz vor 19 Uhr. In knapp zehn Minuten wird der nächste Zug Richtung Köln hier einfahren. Zeit genug, um nochmal einen Blick ins Netz zu werfen. Die Suche nach dem Hotspot gestaltet sich anfangs schwierig. Am Anfang ist der Empfang schwach, dann etwas besser: Zwei dünne grüne Balken zeigt das Smartphone an. Es müht sich beim Netzaufbau, aber der blaue Balken, der anzeigt, wie weit der Ladevorgang der aufgerufenen Seite gediehen ist, kommt nicht recht vom Fleck. Fängt langsam an, um dann stark nachzulassen. Um nach etwa 30 Sekunden, die sich wie mehrere Minuten anfühlen, alle Bemühungen einzustellen „Fehler bei der Kommunikation. Der Server ist u.U. ausgelastet, versuchen Sie es später erneut. Falls das Problem weiterhin auftritt, wenden Sie sich an den Dienstleister.“

So surft Deutschland im Netz
Die Deutschen haben sich im Internet eingerichtet und nutzen es völlig selbstverständlich - dies ist eine Erkenntnis der neuen, jährlich erscheinenden Online-Studie von ARD und ZDF. Nach einem teils rasanten Anstieg der Internetverbreitung in Deutschland in den vergangenen Jahren beginnt sich das Wachstum zu verlangsamen: Nur 1,7 Millionen Deutsche haben seit 2011 erstmals den Weg ins Internet gewagt. Inzwischen sind 53,4 Millionen Menschen in Deutschland am Netz - das entspricht 75,9 Prozent der Bevölkerung. Oder anders formuliert: Immer noch ist knapp ein Viertel der Deutschen nicht online.
Ältere Menschen hinken bei der Internetnutzung immer noch leicht hinterher, holen aber in großem Tempo auf. Gegenüber 2011 ist die Online-Nutzung der Menschen über 50 Jahre von 69 Prozent auf knapp 77 Prozent gestiegen. Bei den „Silver Surfern“ ab 60 nutzen immerhin 39,2 Prozent das Netz, im Vorjahr waren es noch 34,5 Prozent gewesen.
Auch das Ausmaß der Nutzung lässt aufhorchen: Durchschnittlich nutzen die Deutschen das Internet 83 Minuten täglich. Zum Vergleich: Die Fernsehnutzung liegt bei rund 242 Minuten täglich, die Radionutzung bei 191 Minuten pro Tag. Weil das Internet auch heute noch überwiegend als anspruchsvolles, forderndes „Lean-Forward-Medium“ gilt, ist diese Online-Unterlegenheit wenig verwunderlich: Wer im Internet surft, ist häufig auf der Suche nach ganz bestimmten Informationen und agiert so weitaus selbstständiger als ein klassischer TV- oder Hörfunk-Nutzer.
Der seit Jahren zu beobachtende Trend zur mobilen Internetnutzung hält an: 23 Prozent der Nutzer gehen inzwischen auch über Smartphones oder Tablet-Computer ins Netz. Die Wissenschaftler von ARD und ZDF stellen dazu fest: „Dabei ersetzen mobile Endgeräte nicht den stationären Zugang, sondern sie schaffen neue Nutzungssituationen.“ Zum Beispiel am Strand.
Und als wäre das Dauerfeuer der Internet-, Fernseh- und Radio-Informationen noch nicht genug, bestätigt sich in diesem Jahr ein Trend zur Parallelnutzung: „Second Screen“ nennen die Forscher das Verhalten, während des TV-Konsums via Laptop, Smartphone oder Tablet-Computer im Internet zu surfen. 13 Prozent der Nutzer sind bereits betroffen.
„Während Smartphones besonders beliebt bei den Unter-30-Jährigen sind, sind Tablets, die inzwischen in 8 Prozent der deutschen Haushalte vorhanden sind, die Domäne der 30- bis 49-Jährigen“, befinden die Wissenschaftler. Große Touch-Geräte bieten besonders einfache, intuitive Bedienungskonzepte und beschränken sich aufs Wesentliche. Bei den Menschen mittleren Alters, die noch nicht mit dem Internet aufgewachsen sind, kommt das offensichtlich gut an.
Bemerkenswert ist zudem, das Smartphone-Benutzer ihr Geräte anders verwenden als einen Tablet-PC: Das Smartphone dient vor allem der schnellen Echtzeit-Kommunikation in sozialen Netzwerken, bei Tablet-Nutzern geht es vor allem um das Surfen auf Internetseiten und die E-Mail-Kommunikation.

Köln Hauptbahnhof: Neuer Versuch, etwa eine knappe halbe Stunde später, als der Zug am Kölner Hauptbahnhof einfährt, diesmal an Gleis 8. Der Empfang ist deutlich freundlicher als in der Landeshauptstadt – allerdings sucht das Telefon Kontakt zu einem Android-WLAN-Netz. Telekom? Fehlanzeige – bis in den Bauch des Kölner Hauptbahnhofs, vorbei an Bäckereien, Buchläden, Bankschaltern. Erst an einer Espressobar klappt es mit der Verbindung. Zunächst baut sich die gleiche Fehlermeldung auf wie am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Doch dann erscheint eine Hotspot-Startseite, die nach der Mobilnummer fragt, um den Zugang für 30 Minuten kostenlos „die ganze Vielfalt des Internets“ frei zu schalten. Nach mehreren ruckeligen Versuchen, per SMS zugeteilter Zugangsnummer den Hotspot zu nutzen, klappt die Verbindung mit dem Netz schließlich gut – zumindest im Bahnhofszentrum. Vor Gleis 4 unter hinter Gleis 8 wird der Empfang schwächer. Beim Verlassen der Bahnhofshalle am Breslauer Platz vorbei am Eingang zum U-Bahnhof bricht er ab.

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