Deutsche Post Gewinnzuwachs dank Online-Handel

Die Deutsche Post steigert ihren Gewinn stärker als vom Markt erwartet dank einem florierenden Online-Handel und einer großen Nachfrage nach Express-Sendungen.

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Die Gründe für den Post-Boom

Der boomende Online-Handel und die rege Nachfrage nach Express-Sendungen geben der Deutschen Post Schwung: Der Bonner Konzern verbuchte im zweiten Quartal deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Das einstige Sorgenkind des Konzerns, die Frachtsparte, konnte bei steigenden Umsätzen den Sinkflug bei den Erträgen stoppen und den operativen Ertrag stabilisieren. "Unser Unternehmen wächst in allen Bereichen und steigert seinen Gewinn kontinuierlich", bilanzierte Konzernchef Frank Appel.

Die Erlöse kletterten im Quartal um 4,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro, der operative Ertrag (Ebit) um 11,8 Prozent auf 841 Millionen Euro, wie die Post am Dienstag mitteilte. Beim operativen Gewinn steuert die Post damit auf Rekordkurs. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter stieg auf 602 (Vorjahr: 541) Millionen Euro. Die Post lag damit beim Gewinn leicht über den Erwartungen des Marktes.

Analysten hatten mit einem Ebit von 823 Millionen Euro und einem Umsatz von 15 Milliarden Euro gerechnet. Seine Jahresprognose bekräftigte der Konzern: 2017 soll der operative Gewinn von 3,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf rund 3,75 Milliarden Euro steigen. Bis 2020 soll der operative Ertrag im Mittel jährlich um durchschnittlich mehr als acht Prozent zulegen.

Der Post spielt weiter der ungebrochene Boom im Online-Handel in die Hände. Die Kunden bestellen bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando, Zusteller bringen die Pakete dann zum Verbraucher. Für Amazon stellt der Konzern jetzt auch in mehreren Ballungsräumen frische Lebensmittel zu. Der Umsatz legte im Paket-Geschäft um 13,6 Prozent auf zwei Milliarden Euro zu. Auch der US-Paketriese UPS hatte dank des boomenden Online-Handels im zweiten Quartal deutliche Zuwächse verbucht.

Bei der Post läuft aber nicht nur das Paket-Geschäft rund. Einen zweistelligen Gewinnzuwachs konnten die Bonner im Express-Geschäft verbuchen, das Ebit legte hier um 12,2 Prozent auf 469 Millionen Euro zu. Die Sparte habe zudem eine operative Marge auf dem Rekord-Niveau von 12,5 Prozent ausgewiesen.

In der Frachtsparte stagnierte der operative Gewinn bei 67 (69) Millionen Euro. Die Sparte hatte den Bonnern über Jahre Probleme bereitet, eine Umstellung der Datenverarbeitung war fehlgeschlagen. Diese Probleme hat der Bereich verdaut, nun muss er sich - ebenso wie Wettbewerber - mit wieder steigenden Frachtraten auseinandersetzen. "Der Frachtmarkt wächst weiter sehr dynamisch", sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Noch schlage dies nicht auf die Gewinne durch, denn gestiegene Frachtraten konnten nicht an die Kunden weitergereicht werden. Sie sei aber optimistisch, dass sich dies im zweiten Halbjahr ändern werde.

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