Deutsche Post Wer braucht schon Briefkästen am Sonntag?

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Pflichten vernachlässigt?

Angetrieben wird Appel dabei von dem Kaufrausch im Internet. Jede Bestellung in einem Onlineshop bedeutet mehr Pakete. 3,4 Millionen Pakete transportiert die Post schon heute an einem Werktag. Im Gegensatz zu Briefen können diese Pakete auch nicht durch E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten ersetzt werden.

Vor allem am Wochenende ist das Briefaufkommen nur gering: Die Geschäftspost fehlt, die an Werktagen etwa 80 Prozent der versendeten Briefe ausmacht. Montags sind die Taschen vieler Postboten deshalb verhältnismäßig leer. Die Post schickt ihre Briefträger deshalb ungern montags los.

Vor einigen Monaten war dem Unternehmen vorgeworfen worden, die Montagszustellung zur reduzieren beziehungsweise ganz abschaffen zu wollen. Das wies die Post entschieden zurück. Das Unternehmen hatte unter anderem diesen Wochentag genutzt, um Mitarbeitern den Abbau von Überstunden zu ermöglichen, die im Zuge des Poststreiks aufgelaufen waren.

Problematisch ist die Entscheidung der Post allerdings auch deshalb, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet ist, an sechs Tagen in der Woche Briefe deutschlandweit zuzustellen. So schreibt es die Postuniversaldienstverordnung vor. Als Universaldienstleister ist die Post von der Umsatzsteuer befreit - für den Konzern ist dieser Vorteil Milliarden wert. Doch die Post erfülle die damit verbundenen Pflichten nicht ausreichend, kritisieren Konkurrenten.

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