Emirates Wie die Airline zum Schrecken der Flugbranche wurde

Die Fluglinie Emirates feiert den 30. Jahrestag ihres Erstflugs. Die Konkurrenz feiert nicht. Der Branchenschreck verdirbt vielen Airlines das Geschäft – und will europäische Linien wie Lufthansa noch härter angreifen.

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Emirates: 30 Jahre Erfolgsgeschichte der Luxusfluglinie. Quelle: Presse

Rekordbestellungen von Flugzeugen, neue Serviceideen und aggressive Kampfpreise: Auf unerwartete Neuerungen für die Flugbranche versteht sich Emirates seit die Linie am 25. Oktober 1985 zu ihrem Erstflug von Dubai ins pakistanische Karatschi aufbrach.

In dieser Woche überraschte Airline-Chef Tim Clark allerdings die eigene Belegschaft: Kurz vor dem 30. Geburtstag verkündete der 65-Jährige das erste Restrukturierungsprogramm der Fluglinie. „Um weiter erfolgreich zu sein, müssen wir Änderungen im ganzen Unternehmen vorantreiben“, begründete der geadelte Brite sein Neuerungspaket für das Unternehmen. Von Online-Buchungen bis in die Tiefen der Verwaltung - überall prüft Emirates, wie sie durch neue Technik in der IT oder Automatisierung effizienter arbeiten.

Die Geschichte von Emirates
1984 entwickeln Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum (im Bild), damals Premierminister und Vizepräsident der VAE, und der damalige dnata-Chef Maurice Flanagan den Plan, in Dubai eine eigene Fluggesellschaft zu gründen. Einen Flughafen hat das Emirat bereits seit 1960. Quelle: REUTERS
Mit einem Startkapital von zehn Millionen US-Dollar und in nur fünf Monaten, so will es die Firmenlegende, nimmt Maurice Flanagan 1985 die Mission an, die Fluglinie zu entwickeln.  Quelle: Emirates
Am 25. Oktober 1985 nimmt Emirates den Flugbetrieb auf. Die Fluglinie besteht aus zwei von Pakistan International Airlines geleasten Jets vom Typ Boeing 737 und Airbus A300. Bedient werden drei Verbindungen: von Dubai nach Karachi, Mumbai und Delhi. Um 11:45 Uhr Ortszeit verlässt Flug EK600 Dubai International in Richtung Karatschi. Quelle: Emirates
Ende der 80er-Jahre beginnt Emirates des Streckennetz auszuweiten. Während die Linie heute nur nagelneue Großraumjets einsetzt, nutzt sie damals notgedrungen alte und kleinere Maschinen wie die Boeing 727. Den Auftakt für Europaflüge bildet ab 1987 die Verbindung nach London Gatwick. Ab 1990 fliegen die Emirates-Flugzeuge auch nach Bangkok, Manila und Singapur. Quelle: Emirates
In den 90er-Jahren wächst die Linie rasant. Abkommen mit anderen Linien wie US Airways oder dem deutschen Billigflieger DBA vergrößern das Netz zusätzlich. 1998 befördert Emirates 3,7 Millionen Passagiere und 200.000 Tonnen Fracht. Quelle: dpa
Bei besser betuchten Kunden ist Emirates vor allem wegen seiner Service-Angebote beliebt. Als erste Airline führt Emirates 1992 individuelle Bildschirmen in allen Klassen flottenweit ein. Video-Player mit Kassetten gibt es in der First Class. 1993 bietet die Airline als erste die Möglichkeit, an Bord zu telefonieren. Ein Jahr später werden alle Airbus-flieger mit Bordfaxgeräten ausgerüstet. 2008 wird das Benutzen von Mobiltelefonen an Bord erlaubt. Quelle: Emirates
Die Airline hat  für ihren Service verschiedene Preise, wie die Auszeichnung "Airline des Jahres" des Diners Club Magazin. Die britische Rating-Agentur Skytrax bewertet Emirates aktuell mit vier Sternen. Quelle: Presse

Bei anderen Fluglinien wäre ein solches Umbauprogramm ein Notsignal. Doch die Linie aus Dubai hat sich bisher besser geschlagen als die meisten Wettbewerber. Während die Linien aus Europa und den USA mit wenigen Ausnahmen kaum einen Prozent vom Umsatz als Gewinn behalten, hat Emirates eine Umsatzrendite von gut fünf Prozent. Und das obwohl sie – anders als ihre Wettbewerber – jedes Jahr Flugzeuge im Wert von mehreren Milliarden Dollar übernommen hat und den Umsatz in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt hat. 

Dabei jagt der Erzrivale den etablierten Linien in Europa und den USA massiv Marktanteile ab. Die Lufthansa schätzt, dass die Wüstenkonkurrenz ihr bereits jetzt bis zu eine Million Passagiere im Jahr wegnimmt.

Neue Materialien und Fertigungsmethoden erobern die Luftfahrtindustrie. Dabei gilt vor allem die Devise: Effizienter und umweltverträglicher muss das Fliegen werden.

Rechtzeitig reagieren

Noch dramatischer ist der Preisverfall. "Dank vorteilhafter Kosten drücken die Golflinien die Durchschnittspreise auf ein Niveau, bei dem Europas Linien nur noch dann Geld verdienen, wenn sie ihre Arbeitsweise grundlegend ändern und die Kosten deutlich senken", heißt es in einer Studie der Beratung Arthur D. Little. Damit setzt Emirates inzwischen nicht nur den Passagierverkehr, sondern auch das  Frachtgeschäft unter Druck.

Clarks Restrukturierungsprogramm soll keine Probleme lösen, sondern sie im Keim ersticken. „Anders als andere Fluglinien reagiert Emirates auf Herausforderungen bereits bevor sie zur Belastung werden“, schreibt Marktforschungsinstituts Centre for Aviation in einer Studie.

Die fünf Erfolgsgeheimnisse der arabischen Airlines

Das gilt seit 1984, als der Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, erstmals die Idee einer nationalen Fluggesellschaft für die Emirate besprach. Sie sollte Dubai die für die ehrgeizigen Wachstumspläne des Herrschers nötigen Flugverbindungen sichern.

Um Emirates zum Erfolg zu führen, setzten die Gründer vor allem auf drei Vorteile: guten Service, niedrigen Kosten und die Lage von Dubai.

Was Emirates groß macht

Der bessere Kundendienst besteht nicht allein im Bordservice. Emirates servierte aufwendige Speisen, als Wettbewerber noch Tiefkühlkost aufwärmten; engagierte fast ausschließlich Flugbegleiter mit dem Aussehen von Fotomodellen; und bot als erste ein Unterhaltungsprogramm mit einem persönlichen Bildschirm. Waren es anfangs noch kleine Geräte für Videokassetten am Sitz, sind es heute mehr als 2000 Unterhaltungskanäle mit gut 500 Filmen, hunderten Fernsehsendungen und tausenden Musikstücken.

Das hat der Linie bisher mehr als 500 Auszeichnungen eingebracht - obwohl sie ihrem Ruf nicht immer gerecht wird, etwa weil die Kundschaft besonders in der First und der Business Class oft schlechter sitzt als bei der Konkurrenz. Zum Service gehört auch, dass die Linie ausschließlich Großraumflieger und Superjumbos wie den Airbus A380 einsetzt. Auch wenn Europas Linien wie Air France und Lufthansa aufgeholt haben, ist Emirates immer noch ein Stück voraus.

Auf dem Kosten-Niveau von Ryanair

Aufgeholt aber nicht eingeholt haben die Europäer auch beim zweiten Vorteil: "Emirates kann die Flugpreise wie Ryanair auf ein Niveau senken, wo kein anderer mehr Geld verdient", sagt Alexander Tamdjidi, Flugspezialist bei PA Consulting Group. Laut UBS fliegen Lufthansa, British Airways und Air France bis zu 40 Prozent teurer.

Die Konkurrenz schimpft über einen unfairen Wettbewerb. Lufthansa-Aufsichtsrats-Chef Wolfgang Mayrhuber führt niedrige Flughafengebühren, das Fehlen von Steuern in Dubai und das in der Golfregion schließlich reichlich verfügbare Kerosin an. Sein Schluss: "Da beginnen wir das Fußballspiel mit 1:4 Rückstand." Die großen US-Linien wie Delta und United vermuten sogar staatliche Hilfen beim Benzinpreis und der Flottenfinanzierung. Doch das weist Emirates-Chef Clark zurück.

‚Nicht klagen, konkurrieren‘

"Wer bei uns nach Subventionen sucht, übersieht das Offensichtliche", sagt Airline-Chef Clark. Und das sind für den Briten: Dubai, die Abläufe und die Mentalität der Mitarbeiter, die er als ‚Nicht klagen, konkurrieren‘ umschreibt. Hinzu kommt, dass die Linie auch niedrigere Flottenkosten hat, weil sie dank ihrer Großbestellungen die wohl größten Rabatte der gesamten Branche bekommt.

So sieht der Nobel-Airbus von Emirates aus
„Emirates Executive“ heißt das neue Privatjet-Angebot der Golf-Airline. In der umgebauten A319 finden bis zu 19 Passagiere bequem Platz. Denn normalerweise passen bis zu 150 Fluggäste in den Airbus. Quelle: Emirates
Der Salon des Luxus-Fliegers sieht aus wie ein Wohnzimmer. Er kann aber auch zu einem Arbeitszimmer oder wie hier zu einem Esszimmer umgestaltet werden – für den Business-Lunch über den Wolken. Quelle: Emirates
Von außen sieht der Airbus A319 eher schlicht aus. Doch bei der Inneneinrichtung hat Emirates alles gegeben. Das Flugzeug ist bislang das Einzige des neuen Privatjet-Angebots der Fluggesellschaft. Quelle: Emirates
Neben dem Salon befinden sich zehn Suiten in der Maschine, in denen sich die Reisenden zurückziehen können. Auf ein Getränk, zum Schlafen oder um das bordeigene Unterhaltungssystem zu nutzen. Quelle: Emirates
Zurück im Salon: Morgens werden die Fluggäste mit einem Frühstück empfangen. Im Mittleren Osten dürfte Emirates den Flieger auslasten, meint Gerald Wissel von der Luftfahrtberatung Airborne. Quelle: Emirates
Ein Traum in Gold – das Bad des A319. Vom Türknauf bis zur Armatur glänzt hier alles. Von Dubai aus kann der Privatjet viele Ziele direkt erreichen wirbt die Airline Emirates – auch in Europa. Quelle: Emirates
Auch im Salon können die bis zu 19 Passagiere die Füße hochlegen, wenn gerade einmal nicht gearbeitet wird. Die Lufthansa hat ebenfalls ein Privatjet-Angebot im Programm in Zusammenarbeit mit Netjets. Quelle: Emirates

Wichtigster Vorteil des Drehkreuzes in Dubai sind allerdings die niedrigen Flughafenkosten, mit denen das Emirat den Luftverkehr ankurbeln will. Die Landung eines Jumbojets kostet dort mit rund 1100 Euro nur gut ein Zehntel dessen, was etwa Frankfurt verlangt.

Dazu kommt die laut UBS "beeindruckende Arbeitsproduktivität", die zum einen auf eine besonders schlanke Organisation zurückzuführen ist. "Um die beneidet sie die ganze Branche", sagt Berater Tamdjidi. Dazu konzipierten die Emirates-Gründer von Beginn an Unternehmensstruktur und Computersysteme auf gewaltige Zuwachsraten, während die meisten Wettbewerber ihre Systeme ständig mühsam und teuer anpassen müssen.

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„Marktführerschaft erreichen nur Unternehmen mit einer flexiblen Organisation, mit flachen Hierarchien und einem strengen, für alle geltenden Leistungsprinzip“, so Clark. Dies sorgt zum einen für niedrige Personalkosten, die laut Goldman Sachs nicht mal halb so hoch sind wie bei abendländischen Linien. Das verdankt das Unternehmen der Tatsache, dass Personalvertretungen und Kündigungsschutz am Persischen Golf als europäische Exotik gelten. Ebenso unbekannt sind Steuern und Sozialabgaben, weshalb die Linie ihren Leuten weniger zahlen kann, ohne dass sie darben. Ein Flugkapitän verdient in der Steueroase Dubai gut 150.000 Euro im Jahr - nur halb so viel wie mancher US-Pilot.

Hoher Druck, hohe Bezahlung

Und einen weiteren Antrieb hat Emirates: eine einzigartige Motivationsmaschine. „Die Führung von Staat und Unternehmen verkündet nicht nur Ziele", sagt ein führender Mitarbeiter, "sie schafft auch das Umfeld für den Erfolg, indem sie allen das Gefühl gibt, die Vorgaben erreichen und wahrscheinlich sogar übertreffen zu können." Zudem sind alle Führungskräfte bis hin zu Scheich Ahmed sehr präsent im Alltagsgeschäft und für Mitarbeiter ansprechbar.

Wie die Golf-Airlines vom Staat gefördert werden

Dabei ist der Leistungsdruck ebenso hoch wie die Bezahlung. Dafür sorgt nicht nur die Ungeduld der Vorgesetzten. "Da der leistungsabhängige Teil mit dem Rang im Unternehmen steigt und auch von der Leistung der Gruppe abhängt, ist die Atmosphäre insgesamt sehr offen, und die Leute motivieren sich gegenseitig", beschreibt ein Mitarbeiter die Mischung aus Teamgeist und Gruppendruck.

Dabei nimmt das Unternehmen den Mitarbeitern Behördengänge und andere lästige Seiten des Lebens ab. "Da kann man sich ganz auf die Arbeit konzentrieren", sagt eine Mitarbeiterin. Auch bei der Wohnungssuche hilft Emirates. Kapitäne und Manager, die nach Dubai ziehen, bekommen ein Haus auf Firmenkosten. Untere Ränge erhalten eine Wohnung in einer der konzerneigenen Anlagen mit Pool und Fitnesscenter, Flugbegleiter teilen sich oft Apartments oder mieten mit einem Zuschuss der Firma eine eigene Wohnung.

 

Eroberung der Flugwelt in drei Schritten

Auch wenn Clark und andere aus dem Gründerteam den Geschäftsplan im Nachhinein als kompletten Neustart darstellen, hatte das Emirates-Konzept sichtbare Vorbilder, allen voran Singapore Airlines und Cathay Pacific aus Hongkong. Weil sie aus ihren Stadtstaaten allein kein Netz füllen konnten, umwarben sie Umsteiger. Und wie heute Emirates setzten sie auf Top-Service, um den Kunden die im Vergleich zu Lufthansa oder japanischen Linien längeren Reisezeiten schmackhaft zu machen.

Mit ihrem Konzept hat Emirates die Flugwelt in drei Schritten erobert. Zunächst dominierte die Linie nur den Verkehr gen Dubai. Die Wüstenstadt hatten die großen europäischen Linien zuvor nur als Tankstopp auf dem Weg nach Asien genutzt. Dank – zumindest anfangs – günstiger Hotels und immer neuer Attraktionen galt sie bald als Urlaubsziel mit Sonnengarantie. Für die ungeahnte Stimulation sorgten vor allem Schnäppchentickets, die lange Zeit nur die Hälfte des Lufthansa-Preises kosteten.

Als das Zubringernetz gen Dubai dicht genug war, machte sich Emirates zunehmend im Verkehr Richtung Asien und Australien breit. Als erstes überzeugte die Linie preisbewusste Touristen. Die waren anfangs gelegentlich fünf, sechs Stunden länger unterwegs als mit Lufthansa oder British Airways. Doch das schreckte wenige ab, denn Emirat brachte sie nicht nur deutlich billiger nach Bangkok oder Sydney. Sie versüßte längere Aufenthalte mit kostenlosen Golfrunden oder Badeausflügen. "Zudem sind gerade Economy-Passagiere froh, wenn sie nicht zwölf Stunden in ihren Sitz gezwungen werden, sondern sich nach sechs Stunden die Beine vertreten können", sagt Emirates -Chef Clark.

Schwer tat sich die Linie zunächst noch mit Geschäftsreisenden. Die machen zwar nur ein Fünftel der Kunden aus, doch sie liefern mit ihren teuren Tickets fast den ganzen Gewinn. "Jahrelang wollte kein Unternehmen seinen Leuten Umwege oder Untätigkeit am Airport zumuten", sagt Berater Tamdjidi. Doch mit der Krise nach dem New-Economy-Boom und noch mehr nach der Finanzkrise ab 2008 nahmen die Unternehmen ihre Reisekosten genauer unter die Lupe. "Wenn der Arbeitgeber heute ein paar Tausend Euro spart, nimmt er auch eine längere Abwesenheit seiner Leute vom Schreibtisch hin", sagt Tamdjidi.

Die Personalkosten der Fluggesellschaften

Nun folgt die dritte Stufe der Expansion: Der Aufbau völlig neuer Märkte. Dank des dichten Zubringernetzes können Emirates neben dem Kerngeschäft Europa-Asien zunehmend kleinere Strecken füllen. Allen voran Verbindungen zwischen den Wachstumsmärkten in Asien sowie auf der anderen Seite Afrika und Lateinamerika. Dank der guten Lage von Dubai sind Passagiere von Lateinamerika nach Indien oder vom rohstoffhungrigen China in die afrikanischen Förderländer vielfach schneller unterwegs als über Europa und die USA. „Wer von Bogotá nach Indien will, muss in den USA und dann oft noch einmal in Europa umsteigen - mit Personenkontrollen, Anträgen auf Transit-Visa und oft auch längeren Befragungen durch Behörden. Wenn diese armen Passagiere dann endlich am Ziel sind, haben unsere Kunden, die nur einmal in Dubai umgestiegen sind, ihre Geschäftstermine längst erledigt und sind zudem ein Drittel billiger geflogen“, so Clark.

Innovationsdruck

Dabei verzichtet Emirates auf ein beliebtes Mittel der Branche: Allianzen wie die Star Alliance um die Lufthansa. Auch wenn Oneworld um British Airways inzwischen die Golflinie Qatar Airways aufgenommen hat, hat Emirates nicht vor einer Allianz beizutreten. Mein Motto ist: Mach es alleine, oder lass es ganz“, so Clark. Zwar gebe es Angebote. „Doch jede Allianz will, dass wir uns fügen. Aber wenn wir weiterhin im Schnitt jeden Monat um eine Strecke und zwei Flugzeuge wachsen wollen, würde uns eine Allianz mit ihren Abstimmungsprozessen nur bremsen“, sagt Clark.

Bislang gibt es kaum Anzeichen, dass das System Emirates irgendwann an seine Grenzen kommen könnte. „Mit der richtigen Organisation und einem Flughafen wie Dubai, der 300 Großraumflugzeuge gleichzeitig abfertigen kann, geht alles“, so Clark. Doch trotz seines kämpferischen Optimismus, weiß der Manager, dass Emirates seinen Kurs nur durchhält, wenn das Unternehmen in Sachen Innovation nachlegt.

30 Jahre Emirates haben die Flugbranche inzwischen so verändert, dass die Konkurrenten die Linie vom Golf nicht nur fürchten, sondern auch kopieren. So haben inzwischen fast alle Airlines ihren Service in Richtung Emirates verbessert. Andere wie Turkish Airlines, Etihad aus Abu Dhabi oder Ethiopian Airways aus Äthiopien haben gleich das ganze Geschäftsmodell übernommen.

Auch darum setzt Emirates-Chef Clark mit seinem Umbauprogramm auf weitere gründlichere Veränderungen und bleibt gelassen. "Man darf nicht ständig nach links und rechts schauen, sondern muss sein Geschäft weiter betreiben. Die beste Lebensversicherung besteht darin, sich neue Ziele zu setzen und immer besser zu werden."

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