Fernbusmarkt MeinFernbus größer als die Deutsche Bahn

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Ein Ruck geht durch die Busbranche

Bahn frei für die Busunternehmer
Die Planungen der Geschäftsführer der Fernbuslinie MeinFernbus.de, Panya Putsathit (links) und Torben Greve, sind groß: "Wir wollen Monat für Monat weitere Strecken eröffnen. Wie schnell, hängt von den Genehmigungsbehörden ab", sagte Greve dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". "Dem Berlintourismus wird der neue Busfernverkehr noch einmal einen neuen Schub geben, ähnlich wie vor ein paar Jahren die Billigflieger", zeigte er sich überzeugt. Bisher... Quelle: dpa
MeinFernbus Quelle: WirtschaftsWoche
Berlin Linien Bus (Deutsche Bahn) Quelle: WirtschaftsWoche
MeinFernbus Quelle: WirtschaftsWoche
Deutsche Touring Quelle: WirtschaftsWoche
National Express Quelle: WirtschaftsWoche
Veolia Verkehr Quelle: WirtschaftsWoche

Kein Wunder, dass sich vor allem Schüler und Studenten durch die Angebote angezogen fühlen. Bei Flixbus ist der Großteil der Reisenden zwischen 16 und 35 Jahre alt. In den Bussen sitzen zudem auffällig viele Rentner, die in der Regel über geringere Einkommen verfügen. Sie können sich Reisen durch Deutschland leisten. Die Marktöffnung hat auch zu neuen Jobs geführt. Allein MFB beschäftigt in der Hauptstadt 150 Mitarbeiter. Das Unternehmen musste bereits umziehen, um Platz für neue Kollegen zu schaffen.

Nicht zu verachten ist der Ruck, der durch den dösigen Mittelstand in der Busbranche gegangen ist. Denn erstaunlich ist, dass die Idee eines bundesweiten Fernbusnetzes nicht von einem alt eingesessenen Busunternehmer entwickelt wurde, sondern von Studenten (MFB, Deinbus) und Unternehmensberatern (Flixbus). Immerhin profitieren sie davon, weil sie Busse und Personal stellen. MFB beispielsweise arbeitet bundesweit mit Dutzenden Buspartnern zusammen, die in Fahrzeuge investiert haben. Auch Konzerne wie die Deutsche Bahn und das Duo Deutsche Post/ADAC arbeiten mit mittelständischen Busunternehmern zusammen. Die anfängliche Kritik des Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO), Staatskonzerne würden den Mittelstand kaputt machen, wich daher inzwischen Worten des Lobs für die neuen Anbieter.

Im kommenden Jahr wird sich die Dynamik fortsetzen. MFB kündigte einen „raschen und kontinuierlichen Netzausbau ab dem Frühjahr 2014 sowie Verdichtung bestehender Linien“ an. Zudem wollen die Berliner Drehkreuze und Umsteigeverbindungen aufbauen. Auch Flixbus und Deutsche Post/ADAC arbeiten an einem deutschlandweiten Fernbusliniennetz. Anders die Strategie von City2City: „Wir konkurrieren 2014 nicht um das größte Netz, sondern wollen unseren Kunden das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und eine besonders hohe Auslastung der Busse erzielen“ , sagt Roderick Donker van Heel, Geschäftsführer der National Express Germany.  

Die Reisenden dürfte das freuen. Solange eine hohe Zahl von Wettbewerbern um Fahrgäste konkurriert, bleiben die Preise auf niedrigem Niveau. Die Konsolidierung des Marktes wird wohl frühestens 2015 einsetzen. Nicht auszuschließen, dass es dann überraschende Übernahmen geben wird. Angebote hat das MFB-Management schon erhalten. Aber noch setze man auf den Erfolg durch eigene Kraft.

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