Flixbus und Co. Weiterhin starkes Wachstum bei Fernbussen

Zunehmend mehr Reisende entscheiden sich für den Bus. Der Marktanteil im Vergleich zur Bahn betrug im vergangenen Jahr bereits 15 Prozent.

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Im letzten Jahr nutzten 25 Millionen Menschen Fernbusse. Quelle: dpa

In der Reise-Konkurrenz zwischen Schiene und Straße haben die Fernbusse weiter aufgeholt. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, nutzten im vergangenen Jahr 23 Millionen Passagiere die Fernbuslinien. Das war ein Anstieg um 47 Prozent - ein Jahr zuvor hatten 15,9 Millionen Menschen Linienfernbusse genutzt. Im Jahr 2013 waren es noch 8,2 Millionen Passagiere gewesen.

Der freie Wettbewerb im Fernbusverkehr war Anfang 2013 eingeführt worden. Bis dahin war der Eisenbahnverkehr vor der Konkurrenz auf der Straße geschützt gewesen. Viele der damals bundesweit operierenden Fernbus-Anbieter lockten ihren Kunden mit Billigangeboten von nur wenigen Euro. Bis heute locken etwa auch funktionierende Wlan-Verbindungen dank rollender Hotspots Reisende, die unterwegs mobil arbeiten oder Tablet oder Smartphone nutzen wollen. Auch wenn die Preise angesichts der zunehmenden Konsolidierung des Fernbusmarktes gestiegen sind, lassen sich vor allem online „Schnäppchen“ machen.

Mittlerweile gibt es bundesweit rund 300 Fernbus-Routen. Die Zahl der Anbieter ist durch mehrere Übernahmen geschrumpft - so wurde im August bekannt gegeben, dass Marktführer Flixbus im November die Linie Postbus übernimmt. Als Wettbewerber im deutschen Fernbusverkehr bleibt dann noch der IC-Bus der Deutschen Bahn. Vor allem in Großstädten mischen außerdem internationale Buslinien mit, die zum Beispiel Polen, Rumänien, Kroatien oder Serbien ansteuern.

Im Vergleich zur Bahn, die 131,4 Millionen Menschen im Jahr 2015 befördert hatte, konnten die Fernbusse ihren Marktanteil auf 15 Prozent erhöhen. Im Jahr 2013 hatte der Anteil der Fernbusreisenden noch bei 5,9 Prozent gelegen.

Auch wenn 69 Prozent der Fernbusreisenden ihren Start und Zielort innerhalb Deutschlands hatten, verzeichneten vor allem die internationalen Busverbindungen ein starkes Wachstum. Im grenzüberschreitenden Verkehr stieg die Zahl der Passagiere um 81 Prozent auf 7,3 Millionen Reisende. Der Inlandsverkehr nahm „nur“ um 35 Prozent im Vergleich zu 2014 zu. Die Fernbusreisenden legten im Durchschnitt eine 315 Kilometer lange Fahrtstrecke zurück.

Erste Zahlen für das laufende Jahr, die im September veröffentlicht wurden, lassen auch für 2016 auf ungebrochene Reiselust schließen. Danach erzielte der Fernverkehr per Bahn einen Rekordzuwachs um 10,6 Prozent auf 67 Millionen Reisende bis Ende Juni 2016. Den Busfernverkehr nutzten in diesem Zeitraum elf Millionen Passagiere.

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