Flughafen Hahn Airport geht an chinesischen Investor

Der verlustreiche Flughafen Frankfurt-Hahn geht an einen chinesischen Investor. Doch auch nach der Privatisierung fließen weiter Steuermittel. Das Land Rheinland-Pfalz gibt weitere Details bekannt.

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Die größten Flughäfen der Welt
Suvarnabhumi International Airport Quelle: dpa
Incheon - Seoul Quelle: dpa
Denver Quelle: REUTERS
Singapur Quelle: dpa
JFK Airport in New York Quelle: REUTERS
südchinesische Airport Guangzhou Quelle: dpa
Istanbul Airport Quelle: REUTERS

Der vor allem von der Billigfluglinie Ryanair genutzte Flughafen Frankfurt Hahn geht in chinesische Hände. Rheinland-Pfalz verkaufe seinen Airport-Anteil von 82,5 Prozent für einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag an die Firma Shanghai Yiqian Trading, teilte das Bundesland am Montag mit. Der Käufer sei in den Branchen Luftfahrt, Logistik und internationaler Handel tätig.

Hahn ist einer der ehemaligen Militärflughäfen in Deutschland, die kein tragfähiges Geschäftsmodell gefunden haben. Rheinland-Pfalz musste wiederholt Geld nachschießen. Rheinland-Pfalz sei auch künftig bereit, Betriebs- und Investitionsbeihilfen zu gewähren, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz.

Eines der größten Probleme ist, dass Hauptnutzer Ryanair seit Jahren sein Angebot dort schrumpft und seine Flugzeuge lieber an großen Flughäfen wie Köln einsetzt. Voriges Jahre zählte Hahn nur noch 2,7 Millionen Passagiere, vor zehn Jahren waren es noch knapp vier Millionen.

Bester Flughafen Deutschlands

In Rheinland-Pfalz muss formal noch der Landtag den Anteilsverkauf zustimmen, in Hessen außer dem Kabinett der Haushaltsausschuss des Parlaments. Auch nach seiner Privatisierung soll der defizitäre ehemalige US-Fliegerhorst Hahn jedoch weiter mit Millionen aus Steuergeld unterstützt werden. Bis 2024 dürfen gemäß den EU-Flughafenleitlinien noch Betriebs- und Investitionsbeihilfen in Höhe von bis zu rund 50 Millionen Euro fließen.

Die CDU-Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag kritisierte, die frühere rot-grüne Landesregierung habe den Flughafen Hahn fast in die Insolvenz geführt. „Es ist zu befürchten, dass bei einem solchen Notverkauf eher der Käufer als der Verkäufer die Bedingungen stellt.“

Die CDU kritisierte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), die jetzt eine rot-gelb-grüne Regierung führt: „Eines bleibt festzuhalten: Unter Frau Dreyer wurde der Nürburgring russisch und der Hahn chinesisch. Schöne Bilanz, Frau Dreyer!“ Der Nürburgring war 2012 pleite gegangen und gehört heute der NR Holding um den russischen Pharmaunternehmer Viktor Charitonin.

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