Flughafen München Mit Hightech gegen den Abstieg

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Widerstand gegen den Ausbau

Der umweltbewusste Auftritt sorgt zum einen für ein besseres Image in der Öffentlichkeit. Das ist besonders in der Region selbst von Vorteil. Der Widerstand gegen ein Wachstum des Airports ist im Umland sowie in der Landeshauptstadt so hoch, dass sich der eigentlich längst genehmigte Bau einer dritten Landebahn immer weiter verzögert.

Sogar Landesvater Horst Seehofer drückt sich aus Furcht vor dem Unmut der Anwohner um ein klares Bekenntnis zum Airport. Dabei räumt er dem Vernehmen nach im kleinen Kreis ein, dass dieser in den vergangenen Jahren für tausende Jobs in der Region gesorgt und einige internationale Unternehmen überzeugt hat nach Bayern zu ziehen.

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Mindestens ebenso wichtig ist den Machern von München, dass ihr „Green Satellit“ genannter Ausbau auch Geld spart, zum einen durch niedrigere Betriebskosten. Dank denen kann der Flughafen sich im Wettbewerb mit anderen niedrigere Gebühren leisten – oder zumindest den Verzicht auf Erhöhungen.

Zum anderen stellt sich der Flughafen bereits auf künftige Umweltauflagen ein. Über den Weltluftfahrtverband Iata haben sich die Fluglinien verpflichtet ab 2020 klimaneutral zu wachsen. Das Ziel werden sie jedoch angesichts des starken Wachstums nur erreichen, wenn sie auch die Flughäfen stärker in die Pflicht nehmen. Die Hoffnung der Münchner ist, dass dann vor allem klimafreundliche Airports zulegen, notfalls auf Kosten von umweltsündigen Pisten.

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Darum glauben die Münchner, trotz der Widerstände bald weiter wachsen zu können.

Weil dann auch der neue Satellit zu eng werden könnte, haben hat Flugleiter Kerkloh schon mal eine Erweiterung geplant. In den zwanziger Jahren könnte der Airport an den heutigen Stangensatelliten einen Pier Ost anbauen und die Kapazität nochmal um die Hälfte steigern – um weitere sechs auf 17 Millionen Passagiere.

Zusammen mit der Erweiterung des Terminals 1 böte der Flughafen München dann Raum für mehr als 60 Millionen Passagiere. Ein Platz unter den zehn größten Airports in Europa wäre sicher.
Vielleicht kämen zur Eröffnung dieses Erweiterungsbaus dann auch die Chefs von Bundes- und Landesregierung.

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