Düsseldorf Die Deutsche Börse hat einen Zeitungsbericht dementiert, wonach ein dauerhaftes Vetorecht des Landes Hessen im Falle der Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) diskutiert werde. „Die Deutsche Börse steht in konstruktivem Austausch mit Aufsichtsbehörden und der Politik“, sagte eine Konzern-Sprecherin am Freitag. Derzeit werde das 25 Milliarden Euro schwere Fusionsvorhaben erläutert. „Vetorechte waren und sind nicht Inhalt dieser Gespräche. Ebenso wenig andere Zugeständnisse“, betonte die Sprecherin.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor berichtet, die Deutsche Börse sei im Streit um den künftigen Sitz des mit der LSE fusionierten Konzerns zu weitgehenden Zugeständnissen an das Land Hessen bereit. Zwar bleibe es beim Sitz der Börsenholding in London, es werde aber über dauerhafte Vetorechte für Hessen nachgedacht, sei am Finanzplatz Frankfurt zu hören.
Denkbar sei eine Konstruktion wie bei Volkswagen und dem Land Niedersachsen, berichtete die Zeitung. Gegen den Willen des Landes können dort keine Entscheidungen getroffen werden.
Neben der Zustimmung der EU-Kommission, die spätestens bis 6. März entscheiden will, gilt die Genehmigung durch die hessische Börsenaufsicht als größtes Hindernis für die Fusion. Mehrere deutsche Politiker und auch BaFin-Präsident Felix Hufeld haben betont, dass die fusionierte Börse nach dem Brexit-Votum nicht mehr alleine in London angesiedelt werden kann.
In einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit unserer Zeitung hatte Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter betont, dass eine Änderung der Pläne, wonach die Holdinggesellschaft der Mega-Börse alleine in London angesiedelt wird, derzeit nicht zur Debatte stehe.