Deutschland-Chef Bork weiß, dass er sich angreifbar macht, solange Yildiz als Yi-Ko-Miteigentümer über 90 Burger-King-Filialen schwebt. Zwar wurden einige seiner fragwürdigen Vorgaben zurückgenommen, etwa möglichst wenig unverkaufte Burger wegzuwerfen. „Es gibt keine Vorgaben mehr, wie viele Produkte maximal entsorgt werden dürfen“, sagt Bork.
Zudem wird Yi-Ko ab Juni nach Tarif bezahlen. Bork versucht auch, alle anderen Franchisenehmer, die das noch nicht tun, zur Zahlung von Tariflöhnen zu überreden.
3000 Arbeitsplätze in Gefahr
Aber damit dürfte es nicht getan sein. „Es stand auch die Option im Raum, alle Franchiseverträge der Yi-Ko zu kündigen“, sagt Bork. „Doch dann hätte eine große Gefahr für 3000 Arbeitsplätze bestanden.“ Allerdings sind die Pläne damit noch nicht vom Tisch. „Wir schauen uns verschiedene Szenarien an“, sagt Bork. Es gebe auch schon Anfragen von Interessenten für die Burger-Läden der Yi-Ko.
Die Schlüsselrolle bei einer möglichen Trennung von Yildiz spielt Alexander Kolobov. Der Russe steht nicht nur für den zweiten Teil des Holdingnamens Yi-Ko, sondern hat vor allem auch den bis zu 100 Millionen Euro schweren Kauf der 90 Filialen von der Burger-King-Zentrale finanziert. Seine Familie betreibt in Russland Schokoladniza, die größte Kaffeehauskette des Landes, die dort erfolgreicher als Starbucks ist. Zudem hat Kolobov Burger King in Russland groß gemacht.
Wie Kolobov in Deutschland ohne seinen Kompagnon Yildiz weitermachen könnte, wird nun geplant. „Wir haben uns sehr intensiv mit Herrn Kolobov unterhalten“, sagt Bork. „Entscheidungen werden nicht ohne sein Mitwirken passieren, und er begleitet die Veränderungen aktiv und positiv.“