Infrastruktur Flughafen München will ICE-Bahnhof mitfinanzieren

Der Flughafen München drängt den Bund, den Anschluss an den ICE-Verkehr zügig auszubauen. „Wir brauchen langfristig einen Anschluss an den Fernverkehr“, sagte Flughafen-Chef Michael Kerkloh.

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Flughafen Quelle: dapd

Dann soll der Münchner Airport auch per ICE erreichbar sein – aus dem Westen über Augsburg, aus dem Osten über Salzburg. Dafür kann sich Kerkloh Investitionen vorstellen. „Kommt der Anschluss, wäre der Flughafen bereit, einen Bahnhof mitzufinanzieren.“

Dafür müsste der Bund den Airport zunächst per Schiene an den Fernverkehr anbinden. Zum einen muss dafür eine neue Trasse vom Flughafen nach Erding gebaut werden. Hier ging der Flughafen in Vorleistung und schrieb die Planung für die Verlängerung des bestehenden Flughafentunnels aus. Das Unternehmen rechnet mit Kosten von rund 80 Millionen Euro.

Zum anderen muss die Strecke von München nach Freilassing nahe der österreichischen Grenze ausgebaut werden. Doch das Projekt wackelt. Im Herbst legt der Bund den neuen Bundesverkehrswegeplan vor. Nur Projekte, die einen größeren Nutzen versprechen als sie kosten, also ein „Nutzen-Kosten-Verhältnis“ (NKV) von mehr als eins aufweisen, haben eine Realisierungschance. Je größer das NKV, desto besser. Bei der fraglichen Strecke liegt dieses aber nur bei 1,22.

Bester Flughafen Deutschlands

Kerkloh forderte das Bundesverkehrsministerium daher auf, die Bewertungsmethodik für die Strecke zu ändern. Der Bund müsse auch die Vorteile einer besseren Vernetzung der Verkehrsträger berücksichtigen, etwa sinkende Reisezeiten und zusätzliche Arbeitsplätze. „Der volkswirtschaftliche Nutzen ist größer als bislang angenommen“, sagte Kerkloh der WirtschaftsWoche. Ein Gutachten kommt auf ein NKV von 1,68. „Ich hoffe, dass der Bund bei der Neubewertung des Bundesverkehrswegeplans zu dem Ergebnis kommt, die Strecke zügig auszubauen.“

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