2008 unternahmen Löw und Vorderwülbecke einen weiteren Schritt, um ihren zweifelhaften Ruf zu mehren. Sie gründeten eine neue Beteiligungsfirma namens Bluo. Mit ihr sammeln sie 300 Millionen Euro für einen Restrukturierungsfonds ein. Zweifler behaupten damals, das Geld käme vor allem von den Bluo-Gesellschaftern selbst. 2010 steigt Löw persönlich wieder bei Arques ein, verjagt das Management, übernimmt zwischenzeitlich den Aufsichtsratsvorsitz und nennt das Unternehmen in Gigaset um. So heißt die größte Beteiligung, die frühere Festnetzsparte von Siemens. Auch die Gigaset-Aktie stürzt nach einem Zwischenhoch wie bei Adler ab, das Unternehmen machte zuletzt neun Millionen Euro Verlust.
Unternehmer werden viel verlieren
Bei dapd gilt es für Löw und Vorderwülbecke möglichst wenig Blessuren zu überstehen. Lange Zeit hielten sie die Agentur mit millionenschweren Darlehen über Wasser. "Die Altgesellschafter haben nach eigenen Aussagen viel Geld in die Unternehmen gesteckt", sagt der jüngst eingesetzte Sanierer von der Fecht. Sie seien "die größten Gläubiger" und "werden nun erhebliche Summen verlieren".
Umso erstaunlicher wirken die Insolvenzanträge für insgesamt acht dapd-Unternehmen. Die "Unternehmen konnten die Löhne nicht mehr zahlen", sagt von der Fecht. "Die Gesellschafter waren schlicht nicht bereit, weiter Geld zur Verfügung zu stellen", so von der Fecht.