Insolvenzverwalter-Ranking Die führenden Kanzleien 2016

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Platz 50 bis 41

Nach wie vor – auch das zeigt die Statistik – dominieren die 50 führenden Insolvenzkanzleien das Pleitengeschäft. So wurde im vergangenen Jahr fast die Hälfte aller deutschen Firmenhavarien von den Verwaltern jener Kanzleien beackert, die den Sprung in das Ranking geschafft haben. Das Auswahlkriterium war dabei ausschließlich die Zahl der eröffneten Insolvenzverfahren. Die Größen und Vermögensmassen der insolventen Unternehmen flossen nicht in die Analyse ein. Damit lassen sich keine direkten Rückschlüsse auf den wirtschaftlichen Erfolg einzelner Kanzleien ziehen. Dennoch zeigt die Aufstellung, wer bei Gerichten und Gläubigern 2016 punkten konnte.

Bewegung gab es dabei auf allen Ebenen. „Das Jahr 2016 war für viele Kanzleien mit Insolvenzschwerpunkt fordernd“, sagt Décieux. „Im Ranking kam es sogar bei den Branchenschwergewichten im Spitzenfeld zu Verschiebungen.“ Aber der Reihe nach.

Um in den Reigen der 50 meistbestellten Insolvenzkanzleien vorzustoßen, waren im vergangenen Jahr 36 Verfahren notwendig. Zum Vergleich: 2015 waren noch 38 Verfahren nötig.

Die Marke haben Lieser Rechtsanwälte um den Nürburgring-Sachwalter Jens Lieser und Anchor Rechtsanwälte geknackt. Von Letzteren dürfte in naher Zukunft wohl noch mehr zu hören sein. Ab Februar will Anchor den Düsseldorfer Markt entern und hat zur Verstärkung der eigenen Crew jüngst den Deloitte-Restrukturierer Markus Fauser und den Verwalter Lars Hinkel von BBL Bernsau Brockdorff angeheuert. BBL wiederum nutzte die Selbstzerlegung von LB Rechtsanwälte zur Partnersammlung und bietet André Binder, Markus Birkmann und Florian Linkert eine neue Heimat.

Gründungs-LB'ler Stefan Ludwig wechselte derweil samt Team zu Schultze & Braun und amtet in Berlin als Standortleiter Insolvenzverwaltung. Der Schriftzug LB Rechtsanwälte dürfte damit ein letztes Mal die Statistik zieren. Zum Abschied mit immerhin 43 Verfahren.

Insolvenzverwalter-Ranking 2016 - Kanzleien: Die Plätze 50 bis 41 im Überblick

Der Wirkungskreis von Tiefenbacher Rechtsanwälte konzentrierte sich traditionell auf den Heidelberger Raum, weitet sich Dank des Dresdner Partners Frank-Rüdiger Scheffler aber mehr und mehr nach Sachsen aus. So durfte sich Scheffler 2016 der nicht gar so seriösen Anlagekonstruktion Erste Oderfelder Beteiligungsgesellschaft widmen. Zum Investorenfiasko geriet auch der Börsengang des Modekonzerns Steilmann im November 2015. Keine fünf Monate später taumelte die Gruppe in die Arme von Frank Kebekus von Kebekus & Zimmermann, der Unternehmensteile weiterreichte, Teile schloss und nebenbei versuchte, das Steilmann'sche Konzernknäuel zu entwirren.

Malte Köster von WillmerKöster stellte seine Fashionkompetenz indes beim Verkauf des Modeunternehmens Zero unter Beweis - im organisatorischen Doppel mit Co-Insolvenzverwalter Tim Beyer von Schultze & Braun. Und auch der Münchner Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann fand Schillerndes in seinen Akten. Er darf die finanziellen Verhältnisse des Ex-Reiseunternehmers und Privatfernseh-Prominenten Vural Öger sortieren und managt nebenher allerlei Unternehmenshavarien. 54 eröffnete Verfahren verbuchte das Duo Pohlmann Hofmann 2016 und liegt gleichauf mit der Düsseldorfer Traditionsformation Piepenburg Gerling.

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