Joey's Pizza & Co. Expansionswelle im Pizzageschäft

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Bedrohung aus dem Netz


Wer am meisten Kasse macht
Platz 20: Metro Group (Konzerngastronomie) Quelle: Presse
Roland Kuffler Quelle: dpa Picture-Alliance/Schellneg
Screenshot Marché Quelle: Screenshot
Deutsche Bahn Quelle: Creative Commons-Lizenz
Joey’s Pizza Service Quelle: Presse
Starbucks Quelle: REUTERS
LeBuffet Restaurant & Café Quelle: Presse

Bisher machen gelieferte Pizzen, Pasta und Salate 90 Prozent des Umsatzes aus, nur zehn Prozent der Gerichte werden vor Ort gegessen. Geliefert hat Joey's schon bis in den Kreißsaal. Am beliebtesten sind Klassiker wie Salami-Pizza oder Wakiki mit Schinken, Ananas und Käse. Exotisch soll es auch in Zukunft nur auf der Speisekarte zugehen. Man teste Pizza-ähnliche Gerichte, mehr will er nicht verraten.

Wenn Freigang von Expansion spricht, meint er damit in erster Linie das vom Konkurrenten Hallo Pizza! bereits in Beschlag genommene Terrain rund um Rhein und Ruhr. Für den gebürtigen Rheinländer ein Schlag in die Magengrube. Freigang hofft noch in diesem Jahr die erste Filiale in Düsseldorf eröffnen zu können. Das Ausland ist für ihn dagegen kein Thema. "Wir wollen uns da nicht verzetteln", sagt Freigang. Im Vordergrund stehe klar die dauerhafte Festigung der Marktposition hierzulande.

Lieferheld & Co. verlangen üppige Provisionen

Konkurrenz droht den Pizzabäckern dabei zunehmend von Online-Diensten wie Lieferheld, lieferando oder Pizza.de. Sie backen nicht selbst, sondern vermitteln die Pizzen anderer Lieferdienste und verlangen dafür von diesen eine Provision von 10 Prozent oder mehr. Würde man langfristig auf solche Vermittler setzen, "würde sich das auf die Preisgestaltung auswirken", erklärt Freigang. Deshalb setze man primär auf den eigenen Webshop.

Eine gewissen Abhängigkeit von den Vermittlern kann aber auch Brian Trier, frischgebackener Deutschland-Chef der US-Pizza-Kette Domino's nicht verneinen: „Bei Markteintritt arbeiten wir natürlich auch mit solchen Portalen zusammen, um besseren Zugang zu einer breiteren Zielgruppe zu erhalten. Gleichzeitig entwickeln wir unser Geschäftsmodell und unsere Systeme aber weiter, um das Volumen, die solche Seiten produzieren, zu bewältigen." Domino's unterhält 10.000 Filialen in über 70 Ländern und setzt mit Pizzen 1,4 Milliarden Dollar im Jahr um - also gut das Zehnfache des deutschen Marktführer Joey's. Der börsennotierte US-Konzern forciert derzeit von der Zentrale in Großbritannien aus die Expansion in Europa.

Gerade hat die Kette aus Michigan den ersten Laden in Hamburg eröffnet - bundesweit sind es damit 24. Im Vergleich zu Joey's hat Domino's bisher maximal die Größe einer "Piccolo" - einer Mini-Pizza. In diesem Jahr sollen fünf bis zehn weitere Domino's-Läden folgen - vorrangig in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Auch Domino's hat bereits einen eigene App und misst dem Verkauf übers Netz und mobile Endgeräte die größten Wachstumschancen bei. Deutschland-Chef Trier: "Sobald wir unsere neue Website gelauncht haben, ist unser Ziel 45 Prozent. Langfristig steuern wir einen Anteil von mehr als 50 Prozent an". Freigang sieht auch den Angriff dieses Pizza-Schwergewichts gelassen. Er verweist auf die langjährige Erfahrung. Joey's war der erste Pizza-Lieferdienst in Deutschland, feierte 2013 sein 25-jähriges Bestehen. Größter Verfolger ist Hallo Pizza, der nur ein Jahr später mit Lieferservice und Franchise-Nehmern startete. Mittlerweile gibt es bundesweit 174 Filialen, die 2013 rund 81 Millionen Euro umsetzen. Der Abstand auf Joey's ist groß und während der Marktführer in den letzten beiden Jahren jeweils um fast zehn Prozent wuchs, waren es bei Hallo Pizza nur rund zwei Prozent. Ob inländischer oder ausländischer Konkurrent, Freigang bleibt selbstbewusst: "Wettbewerb ist gut, und am Ende wird sich Qualität durchsetzen". Beim Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) im vergangenen Dezember schnappte allerdings Hallo Pizza dem Marktführer das Krönchen vor der Nase weg.

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