Klaus-Michael Kühne Grandseigneur der Logistik will es nochmal wissen

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Arbeit von der Südsee aus

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In Zukunft soll Kühne + Nagel wachsen. In China und Brasilien baut der Konzern ein landesweites Transportnetz auf. In Deutschland kaufte Kühne + Nagel jüngst einen langjährigen Geschäftspartner. „In etlichen Ländern müssen wir unser Landverkehrsnetz weiter ausbauen und vervollständigen“, sagt Kühne, „vor allem in Osteuropa, Spanien und Italien wollen wir zukaufen.“

Über den Fortschritt lässt sich Kühne per E-Mail unterrichten. Mit Laptop und Internet-Zugang ausgerüstet, arbeitet er oft von einer seiner zahlreichen Reisen aus. Auf dem Luxusliner „MS Europa“ wird er von Dezember an mit Gattin Christine sieben Wochen lang die Südsee bereisen und „mehrere Stunden am Tag die Dinge erledigen“. Sonst fährt er gerne mit seiner Yacht übers Mittelmeer.

Hobby HSV

Der Samstagnachmittag scheint Kühne jedoch heilig. Wenn der Hamburger Sport-Verein spielt, sitzt er vor dem Fernseher. „Der HSV ist mein Hobby“, sagt er. Doch Kühne wäre nicht Kühne, würde er auch hier nicht geschäftlich mitmischen. Vor zwei Jahren investierte er 12,5 Millionen Euro in sechs Spieler und sicherte sich das Recht, am Verkaufserlös der Spieler mitzuverdienen.

Das brachte ihm Kritik ein. „Ich stand plötzlich in den Schlagzeilen, obwohl ich dem Verein nur helfen wollte“, sagt er. Als Investor für neue Spieler stehe er dennoch zur Verfügung. Jedoch würde er „auf keinen Fall mehr den Alleinunterhalter machen, als der ich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde“. Geld will er nur noch geben, wenn sich andere Geldgeber mit ihm zusammenschlössen.

Das klingt alles nach Kühne, wie ihn die meisten kennen: berechnend, kühl abwägend, strategisch versiert. Und doch gibt es einen Zug an ihm, der sein langes Leben kaum bestimmte: Emotionen. Beim Fußball kommt genau das zum Vorschein. So will Kühne am liebsten den Holländer Rafael van der Vaart zurückholen, der schon einmal beim HSV spielte. „Das wäre wirklich großartig“, schwärmt er. „Er und seine Frau waren ja in Hamburg sehr beliebt.“

Luxushotel auf Mallorca

Emotional kann Kühne auch werden, wenn es um Mallorca geht, neben Hamburg und Schindellegi seine dritte Heimat. Er kaufte im Südwesten der Insel Land mit schlossartigem Anwesen, das er nun zu einem Luxus-Hotel umbauen lässt. Im April 2013 ist Eröffnung. Geplant seien ein Spitzenrestaurant und viel Natur für „Leute, die sich zurückziehen wollen“, sagt Kühne.

Aber dann muss er doch wieder gegen den Profitmaximierer kämpfen, der so viele Jahre sein Innerstes bestimmten. „Die Baukosten sind enorm“, sagt Kühne. Jedoch trenne er das Projekt auf Mallorca von seinen „wirtschaftlichen und rationalen Aktivitäten“. Insofern sei es „eher ein Hobby als ein Geschäft“. Also eigentlich nichts für ihn – oder neuerdings gerade doch?

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