Korruptionsverdacht Südafrika fordert Millionen von McKinsey zurück

Für die Unternehmensberatung ist es ein höchst unangenehmes Verfahren: McKinsey soll in Südafrika Schmiergelder gezahlt haben, um an Aufträge zu kommen. Nun will die Staatsanwaltschaft Millionen eintreiben.

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Ein Verfahren in Südafrika könnte die Unternehmensberatung 110 Millionen Euro kosten. Quelle: Reuters

Johannesburg Südafrikas Staatsanwaltschaft fordert von McKinsey und einer örtlichen Unternehmensberatung die Rückzahlung von Einnahmen aus zweifelhaften Verträgen mit staatlichen Unternehmen in Höhe von 1,6 Milliarden Rand (110 Millionen Euro). Es geht dabei um Verträge mit dem staatlichen Energiemonopolisten Eskom, die angeblich unter politischem Druck widerrechtlich vergeben worden waren.

McKinsey erklärte am Mittwoch, das Unternehmen sei noch nicht offiziell von der Staatsanwaltschaft informiert worden, man sei aber bereit, die Eskom-Honorare zurückzuzahlen. Die Beratungsgesellschaft weist Vorwürfe, dass dafür Schmiergeld geflossen sein soll, kategorisch zurück.

Die betroffene örtliche Unternehmensberatung Trillian ist mit der Unternehmerfamilie Gupta verbunden, die als enge Freunde von Staatspräsident Jacob Zuma gelten. Sie stehen im Zentrum eines Skandals, bei dem es um unzuverlässige Einflussnahme auf die Politik und um Korruptionsvorwürfe geht.

Der Skandal um Aufträge bei staatlichen Firmen und angebliche Provisionszahlungen an Gupta-Firmen hat auch schon andere Unternehmen eingeholt, darunter der deutsche Softwarehersteller SAP. Gegen das Unternehmen aus Walldorf leitete daraufhin auch die US-Börsenaufsicht SEC Ermittlungen ein. SAP räumte im Oktober Fehlverhalten ein. Der Konzern beschloss Veränderungen seiner weltweiten Verkaufspraktiken und leitete Disziplinarmaßnahmen gegen drei Manager in Südafrika ein.

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