Kreditkartengebühren bei Bahncard-Kreditkarte "Der Fahrgast fühlt sich veralbert"

Extragebühren beim Fahrkartenkauf fallen künftig auch bei der bahneigenen Kreditkarte an. Die Empörung ist groß.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn Quelle: dpa

Die Deutsche Bahn vergaloppiert sich mit ihren neuen Extragebühren für Kreditkartenzahlungen. Noch Mitte September hatte Bahnchef Rüdiger Grube angekündigt, das Buchungssystem zu vereinfachen: „Zuschläge zum Beispiel beim Sparpreis gibt es nicht mehr.“ Doch nun holt sich die Bahn das Geld an anderer Stelle von den Kunden – und drängt sie zurück in althergebrachte Zahlungsmethoden: Einzugsermächtigung, Geldscheine und Münzen.

Besonders verdutzt dürften Stammkunden sein, die eine Bahncard inklusive Kreditkarten-Bezahlfunktion haben. Wer sein Ticket mit dieser Karte bezahlt, kann zusätzliche Prämienpunkte sammeln, die sich etwa in Freifahrten und Upgrade-Gutscheine für die 1. Klasse einlösen lassen. Nun sollen auch diese Kunden fürs Punkte-Sammeln mit bis zu drei Euro pro Kauf zur Kasse gebeten werden. Dies sei „ein Unding“, sagt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn.

Naumann sei zwar nicht grundsätzlich gegen Zusatzentgelte, aber „was nützt es dem Kunden, wenn er bei der Kreditkartenbezahlung von Bahn-Tickets mehr Punkte bekommt, wenn ihm dafür eine Kreditkartengebühr auferlegt wird“. Der Fahrgast fühle sich „veralbert“, die Bahn begehe einen „schweren Fehler“. Der Partner der Kreditkarten-Bahncard, die Commerzbank, wollte die Entscheidung „nicht kommentieren“.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%