Kreuzfahrt Deutschlands Traumschiff geht an Malta

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Hoffnungsvolle Aussichten

Die beliebtesten Fernreiseziele der Deutschen
Platz 10: Australien, Neuseeland, SüdseeDown under ist eben doch ganz schön weit weg. Vielleicht liegt es an der langen Anreise, dass nur 1,7 Prozent der Fernreisen 2011 nach Australien und die umliegenden Insel gingen. Für 2012 planen mehr als 4 Prozent der Deutschen mit Fernweh eine Reise zum Ayers Rock. Quelle: REUTERS
Platz 9: Süd- und MittelamerikaJeweils 2,6 Prozent der Fernreisen gingen nach Süd- bzw. Mittelamerika. Der brasilianische Karneval ist eine der Hauptattraktionen und zieht jedes Jahr Tausende von Touristen an. Quelle: dapd
Platz 8: Vorderer und mittlerer OrientDas Märchen von tausend und einer Nacht erleben und in den Souks von Dubai flanieren - der vordere und mittlere Osten machte im vergangenen Jahr 3,4 Prozent der Fernreisen aus. Setzen die Deutschen ihre Pläne für 2012 um, wird sich die Zahl mehr als verdoppeln. Quelle: dpa
Platz 7: KanadaGut 4 Prozent der Fernreisen gingen 2011 nach Kanada. Ein Dorado für Aktivurlauber, Camper und Naturliebhaber. Quelle: gms
Platz 6: Karibische InselDer Inbegriff von Badeurlaub. 7 Prozent der Deutschen Fernreise-Touristen erfüllten sich im vergangenen Jahr diesen Traum. 2012 könnten es mehr werden. Mehr als 11 Prozent der Befragten gaben an, eine Reise in die Karibik zu planen. Quelle: dpa
Platz 5: AfrikaGiraffen, Löwen, Leoparden - die afrikanische Wildnis zog 2011 immerhin 9,5 Prozent der deutschen Fernreise-Touristen an. Für 2012 planen nach der ADAC-Studie nur noch 4,7 Prozent eine Safari oder Badeurlaub auf dem Kontinent. Quelle: REUTERS
Platz 4: ÄgyptenEinmal im Leben vor den mächtigen Pyramiden von Giseh stehen. 10,4 Prozent der Fernreisen gingen 2011 ins Land der Pharaonen. Die Unruhen in Nordafrika trüben die Reiselust in die Region jedoch. Für 2012 planen nur noch 8,2 Prozent nach Ägypten zu fliegen. Quelle: AP

Und die Passagiere? Die haben es trotz der Meuterstimmung hinter den Kulissen auf dem „Grand Hotel auf See“ noch immer höchst bequem. Die Atmosphäre ist gediegen und nostalgisch. Es wurde renoviert: Die Kabinen wurden aufgehübscht, Teakplanken an Deck, Bäder, Teppiche, Überzüge und Vorhänge erneuert, Flachbildschirme hielten endlich Einzug. Ex-ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser organisiert seit Kurzem die „Deutschland-Tage“, die das Profil des Bordprogramms mit honorigen, intellektuellen Gästen schärfen sollen. Vor allem aber haben die Gäste der Deutschland reichlich Platz, anders als auf den Mittelklasse-Massenschiffen mit 5000 und mehr Passagieren, die in den vergangenen Jahren vom Stapel liefen.

Das neue Nobelschiff

Ein Problem könnte allerdings nur sehr viel Geld lösen: Außenkabinen mit Privatbalkons gehören heute zum Kreuzfahrt-Standard. Auf dem Traumschiff bieten das nur einzelne Suiten auf Etage acht, dem sogenannten Admirals-Deck.

Der Charakter zählt

Vielen Gästen, allen voran den „Repeatern“ genannten Stammgästen, ist das egal. Die meisten Passagiere sind älter als 60 Jahre und für Veränderungen nicht zu haben. Als beispielsweise im „Alten Fritz“, der Raucherbar auf Deck sieben, in der ökotrophologisch ambitionierten Ära der vegetarisch lebenden Deilmann-Schwestern Frikadellen und Schmalzbrote gestrichen wurden, ging ein Aufschrei der Empörung durchs Schiff. Die Kombüse briet rasch wieder Buletten. Die Gäste an Bord sind in der Mehrzahl gegen maltesische Abenteuer.

Der nationale Schmerz soll sich – so hofft der Reeder – indes in Grenzen halten, zumal andere berühmte „deutsche“ Kreuzfahrtschiffe längst ausländisch beflaggt sind. Die MS Europa von Hapag-Lloyd, branchenintern als Luxuskreuzfahrer par excellence berühmt, schippert unter bahamaischer Billigflagge. Die Aida-Flotte, weniger elitär, ist in Italien registriert, TUIs Mein Schiff 1 in – Malta.

Also alles halb so schlimm, glaubt deswegen Markus. „Die Leute sagen ‚Flagge‘ und meinen ‚Charakter‘“ – und charakterlich werde die Deutschland auch nach Abschluss der olympischen Reise deutsch bleiben. „Traumschiff“-Produzent Wolfgang Rademann geht noch einen Schritt weiter: Bei ihm im Film soll weiter die deutsche Flagge wehen – „und wenn ich sie selber hochziehe“.

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